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Demnächst Treffen USA/Israel zu geplanter Rafah-Offensive

Vertreter der US-Regierung und von Israels Führung wollen voraussichtlich kommende Woche bei einem Treffen über Israels geplante Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen beraten. Nach einer Videokonferenz veröffentlichte das Weiße Haus am Montag eine gemeinsame Stellungnahme, in der ein persönliches Treffen in der kommenden Woche in Aussicht gestellt wurde. Das Weiße Haus zeigte sich später zuversichtlich, dass Israel die Bedenken der USA berücksichtigen werde.

Die US-Seite habe während der Videokonferenz - die "konstruktiv" verlaufen sei - ihre "Bedenken über verschiedene Vorgehensweisen in Rafah" geäußert, hieß es in der Erklärung des Weißen Hauses. "Die israelische Seite erklärte sich bereit, diese Bedenken zu berücksichtigen" und weitere Gespräche zu führen.

Hochrangige Vertreter beider Regierungen hatten per Videoschaltung über die von Israel geplante Bodenoffensive in Rafah beraten. In der gemeinsamen Stellungnahme hieß es, das Gespräch habe zwei Stunden gedauert und sei konstruktiv gewesen. Für die US-Seite waren unter anderem der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan und Außenminister Antony Blinken dabei. Seitens Israels waren unter anderem der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi und der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, zugeschaltet.

In der Erklärung hieß es, beide Seiten verfolgten das gemeinsame Ziel, die islamistische Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens zu besiegen. "Die US-Seite äußerte ihre Bedenken gegenüber verschiedenen Vorgehensweisen in Rafah." Die israelische Seite wiederum habe sich bereit erklärt, diese Bedenken zu berücksichtigen und weitere Gespräche zu führen.

Die US-Regierung hält eine großangelegte Bodenoffensive in Rafah wegen der Hunderttausenden palästinensischen Zivilisten, die dort Schutz vor den Kämpfen gesucht haben, für falsch und möchte Israel Alternativen aufzeigen. Eigentlich hätte eine israelische Delegation dazu bereits in der vergangenen Woche nach Washington reisen sollen. Doch Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu sagte die Reise kurzfristig ab, nachdem der UN-Sicherheitsrat ohne Widerstand der USA eine Resolution mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe verabschiedet hatte.

Die USA sind wichtigste Schutzmacht Israels und unterstützen das Land jährlich mit Milliardenbeträgen, von denen ein beachtlicher Teil in Raketenabwehr und andere Militärtechnik fließt. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind angesichts des militärischen Vorgehens Israels im Gazastreifen und der hohen Zahl ziviler Opfer in dem Krieg derzeit jedoch sehr angespannt.

ribbon Zusammenfassung
  • USA und Israel führten am Montag eine dringende Video-Konferenz über eine mögliche Bodenoffensive in Rafah, Gazastreifen.
  • Nachdem der UNO-Sicherheitsrat eine Waffenruhe forderte, sagte Israels Regierungschef die geplante Washington-Reise ab.
  • Die USA, vertreten durch Jake Sullivan und Antony Blinken, äußerten starke Bedenken gegen die Offensivpläne und suchen nach alternativen Lösungen.