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UNO-Friedensmission im Libanon setzt Patrouillen aus

Die UNO-Beobachtermission UNIFIL, an der auch Österreich beteiligt ist, setzt ihre Patrouillen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon wegen der erhöhten Gefahr für ihr Personal vorübergehend aus. Das Risiko aufgrund des gegenseitigen Beschusses zwischen Israels Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz mache es zurzeit nötig, dass die Blauhelmsoldaten in ihren Stützpunkten bleiben, sagte ein UNO-Sprecher am Montag (Ortszeit) in New York vor Journalisten.

Einige zivile Mitarbeiter der Friedensmission seien mit ihren Angehörigen in Richtung der weiter nördlich gelegenen Hauptstadt Beirut geschickt worden, wo die Gefahr geringer sei. Die israelische Armee und die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon liefern sich seit Monaten Gefechte im Grenzgebiet beider Länder, die sich in den vergangenen Tagen und Wochen nochmals deutlich verschärft haben. Die jüngsten Angriffe Israels mit Hunderten Toten und noch mehr Verletzten am Montag sind die folgenschwersten seit fast zwei Jahrzehnten und schüren die Sorge vor einer unkontrollierbaren Eskalation in der Region.

UNIFIL überwacht seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Im August wurden drei Blauhelmsoldaten bei einer Explosion in der Nähe ihres Fahrzeugs im Südlibanon leicht verletzt. Die Mission - eine der ältesten aktiven im Rahmen der UNO - umfasst etwa 10.000 Soldaten und 800 Zivilisten. Das österreichische Bundesheer stellt rund 175 Personen. Seit Beginn der Mission vor bald 50 Jahren kamen mehr als 300 Einsatzkräfte der Friedenstruppen ums Leben.

ribbon Zusammenfassung
  • Die UNO-Beobachtermission UNIFIL setzt ihre Patrouillen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon aufgrund erhöhter Gefahr vorübergehend aus.
  • Einige zivile Mitarbeiter wurden mit ihren Angehörigen nach Beirut geschickt, da die Gefechte zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz sich verschärft haben.
  • UNIFIL überwacht seit 1978 das Grenzgebiet und umfasst etwa 10.000 Soldaten und 800 Zivilisten, darunter rund 175 Personen des österreichischen Bundesheeres.