Moskau Hochhaus DrohneAPA/AFP

Ukraine: 1.500 Kilometer entfernte Ziele in Russland erreichbar

Die Ukraine könne mittlerweile russisches Staatsgebiet mit eigenen Waffen - im Unterschied zu westlichen - erreichen, teilte Kiew am Samstag mit. Selbst Ziele in 1.500 Kilometer Entfernung seien kein Problem mehr.

Am Freitag meldete Russland, dass die russische Armee nun eine neue Rakete habe, die Ziele in bis zu 18.000 Kilometern Entfernung treffen könne. Kurz darauf erklärte der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, in Kiew, dass auch die Ukraine einen Schritt weiter bei der Waffenentwicklung sei.

Die Ukraine kann mit eigenen Waffen nach offiziellen Angaben aus Kiew inzwischen Ziele in Russland in 1.500 Kilometern Entfernung erreichen. Das Land arbeite schon länger an einem Raketen- und Drohnenprogramm, weshalb Ziele sogar in solch weiter Entfernung kein Problem mehr seien, sagte Danilow im ukrainischen Radio.

Die auf russischem Staatsgebiet angewendeten Waffen seien ukrainischer Herkunft, sagte er mit Blick auf die Angriffe auf militärische Ziele im Nachbarland.

Militärische Ziele

Zum einen gebe es das schon 2020 bestätigte Raketenprogramm des Landes, zum anderen beteiligten sich inzwischen viele Firmen an der Drohnenproduktion. "Das alles wird Ergebnisse bringen", sagte er in dem am Freitagabend gesendeten Radiostück. Die ukrainischen Streitkräfte könnten nicht nur Ziele in 700 Kilometern Entfernung treffen, sondern "sogar in 1.000 bis 1.500 Kilometern".

Zugleich betonte Danilow, dass die Ukraine nur militärische Ziele angreife. Die Attacken gegen ölverarbeitende Betriebe oder andere Objekte hingegen seien das Werk russischer Partisanen, die nicht von der Ukraine kontrolliert würden. Angegriffen würden Produktionsstätten in Russland für militärische "Komponenten, die unsere Kinder töten", sagte er. "Dem müssen wir ein Ende bereiten."

Keine westlichen Waffen

Die Ukraine hatte zuletzt etwa Militärflugplätze im russischen Hinterland und auf der bereits 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim angegriffen. Dort wurden zahlreiche russische Flugzeuge beschädigt oder zerstört.

Die ukrainische Führung hatte zuletzt wiederholt angekündigt, das Land zu einem der größten Waffenproduzenten der Welt zu machen. Zugleich betont Kiew, mit den vom Westen gelieferten Marschflugkörpern keine Ziele in Russland zu beschießen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Ukraine könne mittlerweile russisches Staatsgebiet mit eigenen Waffen - im Unterschied zu westlichen - erreichen, teilte Kiew am Samstag mit.
  • Selbst Ziele in 1.500 Kilometer Entfernung seien kein Problem mehr.