Trump: "Befreit Minnesota! Befreit Michigan" Befreit Virginia!"
US-Präsident Donald Trump hat sich mit mehreren Twitter-Botschaften hinter Demonstranten gestellt, die ein Ende der Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus fordern. "Befreit Minnesota!" und "Befreit Michigan!", schrieb Trump am Freitag im Kurzmitteilungsdienst Twitter, gefolgt von: "Befreit Virginia, und rettet euren großartigen zweiten Verfassungszusatz. Er steht unter Belagerung!"
https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1251169987110330372?s=20
Der zweite Zusatz zur US-Verfassung garantiert das Recht auf Waffentragen. In allen drei US-Staaten hatte es in den vergangenen Tagen Demonstrationen gegen die wegen des Coronavirus verhängten Ausgangsbeschränkungen gegeben. Alle drei Staaten werden zudem von Politikern der Demokratischen Partei regiert - Trump dagegen ist Republikaner.
Ebenfalls am Freitag griff Trump den demokratischen Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, an. Dieser solle "rausgehen und seine Arbeit machen", schrieb er über den Regierungschef des mit mehr als 10.000 Todesopfern am schwersten vom Coronavirus betroffenen US-Staates. Cuomo reagierte mit der lapidaren Bemerkung, wenn Trump "zu Hause sitzt und TV guckt, sollte er vielleicht aufstehen und zur Arbeit gehen".
https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1251181563506757632?s=20
"Verwirrte Beschimpfungen"
Virginias Gouverneur Ralph Northam sagte, angesichts des Kampfes gegen das Coronavirus habe er "keine Zeit, mich mit Twitter-Kriegen zu beschäftigen". Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, sagte zu den Tweets des Präsidenten, seine wichtigste Aufgabe sei es, für die Sicherheit der Bewohner seines Staates zu sorgen. Er habe nicht die Zeit, sich mit der Frage zu beschäftigen, warum Trump solche Botschaften schreibe.
Der Gouverneur von Washington dagegen kritisierte Trump scharf. Seine "verwirrten Beschimpfungen" und Rufe nach der "Befreiung" von Staaten könnten zu Gewalt führen, warnte Gouverneur Jay Inslee. Der Präsident stachle zum Aufstand an und verbreite Lügen.
Demonstrationen gegen Ausgangssperre
In allen drei von Trump genannten US-Staaten hatte es Demonstrationen gegen die Ausgangssperre gegeben. Bei der größten Protestaktion hatten am Mittwoch rund 3.000 teilweise bewaffnete Demonstranten in Minnesotas Hauptstadt Lansing protestiert, zum Teil mit Trump-Wahlkampf-Kappen und -Flaggen. Am Freitag hatten rund 800 Menschen vor der Gouverneursresidenz in Minnesotas Hauptstadt St. Paul unter dem Banner "Befreit Minnesota" demonstriert.
Fotos der Demonstrationen in Lansing in dieser Woche
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump ruft die Bürger auf, sich von den Maßnahmen zu "befreien".
- Trump-Fans demonstrieren schwer bewaffnet.
- Seine "verwirrten Beschimpfungen" und Rufe nach der "Befreiung" von Staaten könnten zu Gewalt führen, warnte Gouverneur Jay Inslee.
- Am Freitag hatten rund 800 Menschen vor der Gouverneursresidenz in Minnesotas Hauptstadt St. Paul unter dem Banner "Befreit Minnesota" demonstriert.