Kraus-Winkler: "Mehr Netto für Brutto in jedem Fall wichtig"
„Die Preise für die Hotels werden je nachdem, was für Verträge man als Hotel mit Reiseveranstaltern macht oder ob man direkt über das Internet verkauft, entweder tagesaktuell gemacht oder schon saisonal, sprich fast im Vorjahr“, so die Tourismus-Staatssekretärin. Die Erhöhungen würden demnach bei einigen Hotels wahrscheinlich anders ausfallen als bei anderen. Es sei noch unklar, wie sich die Preise bis in den Herbst entwickeln werden.
Budgets müssen anders aufgeteilt werden
Für die Gäste bedeuten die Teuerungen, dass sie sich ihre Budgets anders aufteilen werden. Man werde einfach klug mit dem Budget, das man sich trotzdem vorgenommen hat, umgehen, um seine Reiselust dennoch leben zu können. "Ich glaube, es gibt keine Branche, die so breit von günstig über mittelteuer bis ganz teuer Produkte anbietet wie der Tourismus", so Kraus-Winkler.
Österreich im internationalen Vergleich günstiges Tourismusland
Österreich sei bis jetzt vor allem im Sommer ein Land gewesen, in dem es recht günstige Preisangebote gab. "Im internationalen Vergleich ist Österreich, und das ist bekannt, sowohl beim fährentouristischen Bereich als auch im städtetouristischen Bereich, eigentlich im mittleren oder unteren mittleren Preisniveau immer schon gelegen", betont die Tourismus-Staatssekretärin.
Langfristiger Tourismus-Plan
Noch vor Covid sei der Plan T gemacht worden. Dieser sei damals mit breiter Bevölkerungs- und regionaler Einbindung gemacht worden und soll eine Richtlinie für alle im Tourismus tätigen Personen sein. Einen Aktivitätenplan auf Basis des Plan T auszuarbeiten sei nun der nächste Schritt. Eines der Hauptthemen sei dabei die Ausarbeitung von kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen in Bezug auf die Mitarbeiter.
Außerdem soll überlegt werden, welche Schritte der österreichische Tourismus unternehmen müsse, um im internationalen Kontext als nachhaltiges Tourismusland wahrgenommen zu werden. Weitere Themen seien die regionale Entwicklung sowie die Entwicklung des Städtetourismus.
Neue Rot-Weiß-Rot-Karte soll mehr Mitarbeiter nach Österreich bringen
In Bezug auf den Mitarbeitermangel müsse man feststellen, wo man ansetzen müsse. Auf der einen Seite gebe es die Betriebe, die aufgrund von Mitarbeitermangel noch verstärkter in die Richtung flexibler Arbeitszeiten, Employer Branding und Mitarbeiter Aus- und Weiterbildung einsteigen, als das bis her der Fall gewesen sei.
Außerdem gehe es darum, welche Möglichkeiten zur Unterstützung seitens der Regierung bestehen. "Es hat jetzt seit Dezember die Möglichkeit gegeben, dass das Saisonierkontingent, das sind Mitarbeiter aus Drittstaaten, um 50 Prozent überzogen werden kann", sagt Kraus-Winkler. Außerdem soll es ab Herbst die neue Rot-Weiß-Rot-Karte geben, durch die es möglich sein wird, Mitarbeiter auf eine neue Art und Weise nach Österreich zu bringen.
Eine Senkung der Lohnnebenkosten um 30 Prozent würde die Tourismus-Staatssekretärin gutheißen, da "mehr Netto für Brutto" in jedem Fall wichtig sei.
Zusammenfassung
- Die Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler erklärt, eine Teuerung in der Tourismus-Branche bedeute für die Gäste, sie würden ihr Budget in Zukunft anders aufteilen.
- Es gebe keine Branche, die so breit, von günstig über mittelteuer bis ganz teuer, Produkte anbietet wie der Tourismus.
- Österreich sei bis jetzt vor allem im Sommer ein Land gewesen, wo es recht günstige Preisangebote gab.
- "Im internationalen Vergleich ist Österreich, und das ist bekannt, eigentlich im mittleren oder unteren mittleren Preisniveau immer schon gelegen", so Kraus-Winkler.