Tote nach Explosionen bei Rebellenkundgebung im Kongo
Der Rebellenchef machte gegenüber Reuters den kongolesischen Präsidenten Felix Tshisekedi für den Anschlag verantwortlich, legte aber keine Beweise vor. Die Regierung in Kinshasa beschuldigt eine "ausländische Armee", die sich illegal auf kongolesischem Boden befinde.
Augenzeugen zufolge ereigneten sich die Explosionen nach Nangaas erstem öffentlichen Auftritt, bei dem er vor tausenden Teilnehmern mehr Sicherheit für die kürzlich von M23 eingenommene Stadt versprochen hatte. Der Rebellenführer blieb nach eigenen Angaben unverletzt, auch andere führende Mitglieder der Gruppe seien in Sicherheit. Die M23-Rebellen, die Bukavu seit dem 16. Februar kontrollieren, versuchen nach eigenen Angaben, Ordnung in der Region wiederherzustellen und haben bereits begonnen, Häfen und Schulen wieder zu öffnen.
Die Gewalt im Osten des Landes hängt vor allem mit dem Vormarsch von M23 zusammen. Nach Regierungsangaben sind seit Jänner mindestens 7.000 Menschen bei den Kämpfen ums Leben gekommen. Es ist die schwerste Eskalation des Konflikts seit mehr als einem Jahrzehnt. Die kongolesische Regierung, die Vereinten Nationen und westliche Staaten werfen dem Nachbarstaat Ruanda vor, die Rebellen mit Waffen und Truppen zu unterstützen. Die Regierung in Kigali weist diese Vorwürfe zurück.
Die Wurzeln des Konflikts reichen bis zum Völkermord in Ruanda 1994 zurück. Nach UNO-Angaben sind mehr als sieben Millionen Menschen in der Region auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die M23-Rebellen kontrollieren weite Teile der rohstoffreichen Provinz Nord-Kivu.
Zusammenfassung
- Die Explosionen ereigneten sich nach Nangaas erstem öffentlichen Auftritt, bei dem er vor tausenden Teilnehmern mehr Sicherheit für die kürzlich eingenommene Stadt versprach. Die M23-Rebellen kontrollieren Bukavu seit dem 16. Februar.
- Seit Januar sind mindestens 7.000 Menschen bei den Kämpfen im Osten des Landes ums Leben gekommen. Die kongolesische Regierung und internationale Gemeinschaft werfen Ruanda vor, die M23-Rebellen zu unterstützen, was Kigali zurückweist.