Tanner lässt Ankauf weiterer Abfangjäger prüfen
Auf die Frage, ob dies bedeute, dass es nicht bei den 15 Eurofightern bleiben könnte, meinte Tanner: "Genau, das wird gerade geprüft." In einem ersten Schritt sollen aber - wie bereits mehrfach angekündigt - 1,6 Milliarden Euro unter anderem in die Nachtidentifizierungsfähigkeit und den Selbstschutz der bestehenden Eurofighter investiert werden.
Die Entscheidung über die Nachfolge der Saab-105-Trainingsjets soll im ersten Halbjahr fallen, so Tanner: "Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung in die Richtung geht, Trainingsflugzeuge zu beschaffen." Diese sollen dann erneut in Hörsching bei Linz stationiert werden.
Die leichten, zweistrahligen Düsenflugzeuge Saab-105 dienten zur Ausbildung und zum Training der Eurofighter-Piloten. Seit sie aus Altersgründen ausgeschieden wurden, kauft das Bundesheer Ausbildungsleistungen für die Piloten im Ausland zu.
SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer begrüßte das "Umdenken" im Verteidigungsministerium. Um eine kosteneffektive und umfassende Luftraumüberwachung durch das Bundesheer zu sichern, sei ein Zwei-Flotten-System nötig, schließlich koste jede Flugstunde mit den Eurofightern "das Zehnfache dessen, was die Saab gekostet hat", so Laimer. Für ÖVP-Wehrsprecher Friedrich Ofenauer wiederum korrigiere Tanner lediglich die "Fehlleistungen der SPÖ bei der Luftraumüberwachung". Die SPÖ habe mit "Effekthascherei und unverantwortlichen Downgrades" den Eurofighter technisch "ungemein" geschwächt.
Zusammenfassung
- Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) denkt offenbar über die Anschaffung weiterer Abfangjäger nach.
- Es stelle sich die Frage, "ob wir mit den zusätzlichen budgetären Mitteln nicht auch die Anzahl unserer Abfangjäger ausdehnen", sagte sie im Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten".
- Auf die Frage, ob dies bedeute, dass es nicht bei den 15 Eurofightern bleiben könnte, meinte Tanner: "Genau, das wird gerade geprüft."