Taliban führen erneut öffentliche Hinrichtung durch
Laut dem Obersten Gericht fand die Hinrichtung in Anwesenheit von Taliban-Vertretern und Anrainern statt. Provinzbehörden hatten zuvor das Mitbringen von Mobiltelefonen sowie das Filmen oder Fotografieren untersagt. Das Urteil fiel laut Provinzbehörden gemäß islamischer Rechtssprechung, wonach die Familie eines Getöteten Vergeltung üben kann.
Bei ihrer erneuten Machtübernahme inmitten des chaotischen Abzugs der internationalen Truppen aus Afghanistan hatten die Taliban einen moderateren Kurs versprochen. Sie haben unter anderem jedoch wiederholt öffentliche Bestrafungen durchgeführt. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben die Taliban dafür scharf kritisiert und sie aufgefordert, solche Praktiken einzustellen. Während der ersten Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001 wurden Auspeitschungen, Amputationen oder Steinigungen regelmäßig in der Öffentlichkeit vollzogen. Das Taliban-Regime ist nach wie vor international weitgehend isoliert.
Zusammenfassung
- Die Taliban haben in Afghanistan einen verurteilten Mörder in der Provinz Paktia öffentlich hingerichtet, was die sechste bekannte Exekution seit ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 darstellt.
- Die Hinrichtung fand in einem Sportstadion statt, wobei Mobiltelefone verboten waren, und basierte auf islamischer Rechtsprechung, die der Familie des Opfers Vergeltung ermöglicht.
- Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen und Amnesty International kritisieren diese Praxis scharf, während das Taliban-Regime international isoliert bleibt.