Streit in der SPÖ: Was Rendi-Wagner abliefert "ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss"
Die Debatte über den Zustand der SPÖ nach dem schwachen Wahlergebnis für Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner ebbt nicht ab. Der burgenländische Landesparteichef und SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil, der sich aus der Bundespolitik eigentlich mehr heraushalten wollte, verglich in der "Kleinen Zeitung" die Rendi-SPÖ mit der ÖVP unter Parteichef Reinhold Mitterlehner.
SPÖ-Bundeschefin Pamela Rendi-Wagner richtete Doskozil am Freitag aus, dass es sich dabei um einen "hinkenden Vergleich" handle. Offenbar wolle Doskozil den nunmehrigen FPÖ-Chef Herbert Kickl imitieren, der gegen seinen Vorgänger Norbert Hofer "gemobbt hat". "Aber ich bin nicht Norbert Hofer und werde dieser destruktiven Art keinen Millimeter weichen", sagte Rendi-Wagner.
"Es ist sehr schade, dass das passiert", bedauerte die SPÖ-Chefin am Rande einer Pressekonferenz am Freitag in Wien weiters. Sie habe Doskozil eigentlich "als einstigen Hoffnungsträger in unserer Partei gesehen". Jetzt aber schade er den Zielen dieser "stolzen Bewegung". Grundsätzlich sei die SPÖ auch nicht mit der Volkspartei vergleichbar, warf Rendi Doskozil vor. Das werde auch niemals so sein. Die SPÖ stehe für ein anderes Menschenbild, alleine daher hinke Doskozils Vergleich.
Interne Umfrage: 85 Prozent für Rendi-Wagner
Das ließ nun wiederum die Landespartei im Burgenland nicht aus sich sitzen: Landesgeschäftsführer Roland Fürst sagte im "Kurier", dass die Parteivorsitzende in sich gehen sollte, um zu überlegen "wer da parteischädigend agiert und wer für das schlechteste Wahlergebnis der Sozialdemokratie verantwortlich ist." Doskozil sei das nicht, denn dieser habe im Burgenland die absolute Mehrheit. Roland Fürst legt der Bundesparteivorsitzenden auch nahe, sich genau anzuschauen, welche Berater sie um sich hat. Was diese derzeit abliefen "ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss und stark zu hinterfragen".
"Der Landeshauptmann hat nicht sie angegriffen, sondern ein System beschrieben", sagt Fürst. Pamela Rendi-Wagner wiederum habe ihn immer direkt attackiert. Die SPÖ-Zentrale lüge sich "in den Sack", wenn dort gute Umfrageergebnisse kommuniziert werden.
Die Bundes-SPÖ hat nach dem Parteitag eine Umfrage unter Sympathisanten in Auftrag gegeben, in der 85 Prozent sagen, dass Rendi-Wagner weitermachen sollte.
Die Bundespartei reagierte auf Fürsts Aussagen abermals erbost: Es solle seine "schädigenden Aussagen" sofort beenden, sagt Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zum "Kurier". Kritik solle intern geäußert werden.
Zusammenfassung
- Die Debatte über den Zustand der SPÖ nach dem schwachen Wahlergebnis für Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner ebbt nicht ab.
- Der burgenländische Landesparteichef und SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil, der sich aus der Bundespolitik eigentlich mehr heraushalten wollte, verglich in der "Kleinen Zeitung" die Rendi-SPÖ mit der ÖVP unter Parteichef Reinhold Mitterlehner.
- SPÖ-Bundeschefin Pamela Rendi-Wagner richtete Doskozil am Freitag aus, dass es sich dabei um einen "hinkenden Vergleich" handle. Offenbar wolle Doskozil den nunmehrigen FPÖ-Chef Herbert Kickl imitieren.
- Das ließ nun wiederum die Landespartei im Burgenland nicht aus sich sitzen: Landesgeschäftsführer Roland Fürst sagte im "Kurier", dass die Parteivorsitzende in sich gehen sollte, um zu überlegen "wer da parteischädigend agiert".
- Doskozil sei das nicht, denn dieser habe im Burgenland die absolute Mehrheit.
- Die Bundespartei reagierte auf Fürsts Aussagen abermals erbost: Es solle seine "schädigenden Aussagen" sofort beenden, sagt Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zum "Kurier". Kritik solle intern geäußert werden.