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Straßenblockade in Belgrad wegen mutmaßlichen Wahlbetrugs

Aus Protest gegen mutmaßlichen Wahlbetrug haben dutzende serbische Studenten am Freitag eine wichtige Straßenkreuzung in Belgrad blockiert. Die Demonstranten errichteten Zelte auf der im Regierungsviertel gelegenen Kreuzung und kündigten eine 24-stündige Blockade an. Am Samstag ist ein Protestmarsch in der serbischen Hauptstadt geplant. Die Demonstranten fordern die Annullierung des offiziellen Wahlergebnisses und Neuwahlen.

Die rechte Regierungspartei von Präsident Aleksandar Vučić hatte die Parlaments- und Kommunalwahlen am 17. Dezember laut offiziellen Angaben klar gewonnen. Internationale Wahlbeobachter berichteten allerdings von zahlreichen Unregelmäßigkeiten bei dem Urnengang.

Der Opposition zufolge sollen unter anderem zehntausende Bewohner der benachbarten bosnisch-serbischen Teilrepublik Republika Srpska in Bussen herangeschafft worden sein, um illegal in Belgrad ihre Stimme abzugeben. Die Belgrader NGO Istinomer ("Wahrheitsmesser") stellte aufgrund von Analysen der Wahlverzeichnisse fest, dass an einzelnen Adressen unverhältnismäßig viele Wähler gemeldet waren, etwa 40 Stimmberechtigte in einem Haus mit 58 Quadratmetern Wohnfläche.

Am vergangenen Wochenende hatten Demonstranten das Rathaus in Belgrad mit Steinen beworfen und versucht, das Gebäude zu stürmen. Mehr als 30 Protestierende wurden festgenommen.

ribbon Zusammenfassung
  • Aus Protest gegen mutmaßlichen Wahlbetrug haben dutzende serbische Studenten am Freitag eine wichtige Straßenkreuzung in Belgrad blockiert.
  • Die Demonstranten errichteten Zelte auf der im Regierungsviertel gelegenen Kreuzung und kündigten eine 24-stündige Blockade an.
  • Am Samstag ist ein Protestmarsch in der serbischen Hauptstadt geplant.
  • Die Demonstranten fordern die Annullierung des offiziellen Wahlergebnisses und Neuwahlen.