Steirische Parteien mobilisierten zwei Tage vor Wahl final
Landeshauptmann (LH) Christopher Drexler (ÖVP) warb für die Fortsetzung "des steirischen Wegs der Zusammenarbeit" und warnte mit Blick auf die in Umfragen führende FPÖ vor "Experimenten unter anderer Führung".
In den letzten 50 Stunden vor Wahlschluss gehe es darum, "noch ordentlich Gas zu geben" und Menschen zu überzeugen, schwor Drexler die ÖVP-Funktionäre beim Wahlkampfabschluss am Freitagnachmittag am Grazer Lendplatz ein.
Bei der Wahl gehe es um die Zukunft der Steiermark und nicht darum, dem Bundespräsidenten, dem Bundeskanzler "oder der zerstrittenen Bundespolitik etwas auszurichten", warnte er vor Proteststimmen gegen die Regierungsbildung auf Bundesebene. "All jene, die keine blaue Mehrheit in diesem Land wollen, lade ich ein, mir ihre Stimme zu geben oder auch bloß zu leihen", wiederholte Drexler sein Wahlkampf-Mantra.
SPÖ: "Anton Lang, der nächste LH der Steiermark"
SPÖ-Chef Anton Lang zeigte sich bei seiner abschließenden Rede am Grazer Freiheitsplatz fast schon euphorisch: Die letzten Wahlen seien zwar nicht so für die SPÖ gelaufen, "aber so eine Wahlbewegung haben wir auch noch nicht erlebt, egal wo wir hingekommen sind. Wir haben gesehen, es bewegt sich etwas, es geht ein Ruck durch die Steiermark".
Ein großes Abschlussevent, das sei nicht der Stil der steirischen Sozialdemokratie wenn es um die Zukunft der Steiermark gehe. "Kämpfen für die Steiermark und nicht Showpolitik. Weil er es kann. Anton Lang, der nächste Landeshauptmann der Steiermark", schloss Landesgeschäftsführer Florian Seifter die offizielle Wahlbewegung.
Grüne: "Werden jede Stimme brauchen"
Die Grüne Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl setzte im Wahlkampffinale auf Bürgernähe und suchte noch mit möglichst vielen Passanten am Grazer Hauptplatz das Gespräch. Im direkten Kontakt mit den Menschen könne man "vieles an Unwahrheiten und Klischees aufbrechen", zeigte sie sich überzeugt.
"Wir werden jede einzelne Stimme brauchen", meinte Krautwaschl, die laut Umfragen mit Verlusten im Vergleich zur Landtagswahl 2019 rechnen muss. "Es wird Grün in den nächsten Jahren brauchen", so die 53-Jährige. Daher wird sie auch noch am Samstag für die Grünen Werbung machen und in Stattegg, am Grazer Lendplatz, in Gleisdorf und in der Grazer Herrengasse unterwegs sein.
Mit demonstrativem Optimismus zogen die NEOS begleitet von Trommlern und einem aufblasbaren Einhorn am späten Nachmittag durch die Grazer Innenstadt. Spitzenkandidat Niko Swatek zeigte sich "positiv gestimmt, optimistisch und überzeugt, dass das Beste noch vor uns liegt."
Der pinke Frontman warnte einmal mehr vor "Leihstimmen" für die ÖVP: "Der gelernte Österreicher weiß: Wer taktisch wählt, verliert." Nach EU- und Nationalratswahl würden die NEOS einen Aufwind spüren, weshalb er glaube, "dass die NEOS auch am Sonntag in der Steiermark als Wahlsieger dastehen werden", so Swatek.
Die FPÖ mit Spitzenkandidat Mario Kunasek hatte bereits am Donnerstagabend in der Grazer Seifenfabrik ihren Wahlkampfabschluss mit Schützenhilfe von Bundesparteiobmann Herbert Kickl begangen. Die KPÖ veranstaltete am Donnerstagnachmittag einen "Wahlfinale-Infostand" am Grazer Hauptplatz mit Kaffee, Kuchen und Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler.
Video: FPÖ fixer Wahlsieger?
Zusammenfassung
- Zwei Tage vor der Landtagswahl in der Steiermark mobilisierten ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS ihre Anhänger. Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) warb für den steirischen Weg der Zusammenarbeit und warnte vor einer FPÖ-Führung.
- SPÖ-Chef Anton Lang zeigte sich optimistisch und betonte die Bewegung innerhalb der Partei, während die Grüne Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl auf Bürgernähe setzte und vor Verlusten warnte.
- NEOS-Spitzenkandidat Niko Swatek warnte vor taktischen Leihstimmen für die ÖVP und zeigte sich überzeugt, dass die NEOS als Wahlsieger hervorgehen könnten.