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Sri Lankas Präsident löst Parlament auf und setzt Neuwahl an

Sri Lankas neuer Präsident Anura Kumara Dissanayaka hat am Dienstag das Parlament aufgelöst und eine Neuwahl angesetzt. Wie aus einer Mitteilung im Amtsblatt hervorgeht, soll die vorgezogene Parlamentswahl am 14. November stattfinden - fast ein Jahr eher als bisher geplant. Dissanayakas linksgerichtete Volksbefreiungsfront (JVP) stellt im Parlament bisher nur drei der 225 Abgeordneten.

Dissanayaka hatte bei der Präsidentenwahl am Samstag 42,3 Prozent der Stimmen erhalten und sich damit klar gegen den Zweitplatzierten Sajith Premadasa durchgesetzt, der ebenfalls für die Opposition ins Rennen gegangen war. Der seit zwei Jahren amtierende Übergangspräsident Ranil Wickremesinghe landete abgeschlagen auf dem dritten Platz.

Die Präsidentschaftswahl war die erste Wahl in Sri Lanka seit den Massenprotesten auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise vor zwei Jahren. Der damalige Staatschef Gotabaya Rajapaksa flüchtete aus dem Land, nachdem tausende Menschen seinen Amtssitz gestürmt hatten. Unter seinem Nachfolger Wickremesinghe stabilisierte sich die Lage. Sri Lanka ächzt aber weiterhin unter einem strikten Sparkurs, der dem südasiatischen Inselstaat vom Internationalen Währungsfonds (IWF) im Gegenzug für Finanzhilfen auferlegt worden war.

ribbon Zusammenfassung
  • Sri Lankas neuer Präsident Anura Kumara Dissanayaka hat das Parlament aufgelöst und eine Neuwahl für den 14. November angesetzt, fast ein Jahr früher als geplant.
  • Dissanayaka gewann die Präsidentenwahl mit 42,3 Prozent der Stimmen, während der Zweitplatzierte Sajith Premadasa und der Übergangspräsident Ranil Wickremesinghe deutlich weniger Stimmen erhielten.
  • Die Wahl war die erste seit den Massenprotesten vor zwei Jahren, die den damaligen Präsidenten Gotabaya Rajapaksa zur Flucht zwangen. Unter Wickremesinghe stabilisierte sich die Lage, aber Sri Lanka leidet weiterhin unter einem strikten Sparkurs des IWF.