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SPÖ fordert weniger Stigma bei Schwangerschaftsabbrüchen

Fünf Tage vor der Nationalratswahl und vier Tage vor dem Internationalen Safe Abortion Day haben die SPÖ Frauen unter dem Motto "Deine Rechte, deine Wahl" Verbesserungen im Bereich von Schwangerschaftsabbrüchen gefordert. Es brauche eine Entstigmatisierung des Themas und einen sicheren, kostenfreien und flächendeckenden Zugang. Außerdem müssten Schwangerschaftsabbrüche "raus aus dem Strafgesetzbuch", hieß es bei einem Medientermin.

Angesprochen auf eine mögliche Umsetzung in einer zukünftigen Koalition sprach die Wiener Landesfrauenvorsitzende Marina Hanke (SPÖ) von einem "Glaubwürdigkeitsproblem" der Volkspartei. ÖVP-Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler sei Teil europaweiter "Anti-Choice-Netzwerke" und Rednerin beim sogenannten "Marsch für das Leben", an dem laut Hanke "radikale Abtreibungsgegner" teilnehmen würden. Die Zusammenarbeit mit den Grünen verlaufe in diesem Bereich durchaus konstruktiv, die FPÖ sei hingegen "sowieso in keinster Weise eine Bündnispartnerin", Aussagen der Freiheitlichen zum Thema Schwangerschaftsabbruch seien "frauenfeindlich und misogyn".

In Österreich sorgte das Thema Schwangerschaftsabbrüche vor allem in Vorarlberg für Gesprächsstoff, wo Abtreibungsgegner regelmäßig "Mahnwachen" vor dem Landeskrankenhaus in Bregenz abhalten. Das LKH hatte im Juli eine Schutzzone gefordert, umgesetzt wurde sie nicht. Auch Gewalt- und Morddrohungen gegen Ärztinnen, die sich für Verbesserungen aussprechen, sind österreichweit bekannt. "Man muss es als das benennen, was es ist: Es ist Gewalt. Gewalt gegen Frauen und Gewalt gegen das Gesundheitspersonal", so Hanke: "Es kann keine Meinungsfreiheit seien, wenn Gewalt gegenüber anderen Leuten ausgeübt wird."

ribbon Zusammenfassung
  • Marina Hanke kritisiert die Glaubwürdigkeit der ÖVP, da deren Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler Teil europaweiter Anti-Choice-Netzwerke sei und beim Marsch für das Leben spreche.
  • In Vorarlberg gibt es regelmäßig Mahnwachen von Abtreibungsgegnern vor dem Landeskrankenhaus in Bregenz. Das LKH forderte im Juli eine Schutzzone, die jedoch nicht umgesetzt wurde.