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Spionage

Österreichs IT-Branche im Visier von Russland und China

11. März 2025 · Lesedauer 2 min

Österreichs Unternehmen sind zunehmend von Spionage bedroht – vor allem durch China und Russland. Eine neue Studie zeigt: Neun Prozent der Firmen waren bereits betroffen, doch viele Fälle bleiben im Dunkeln. Besonders die IT-Branche steht im Visier fremder Nachrichtendienste.

Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) im Innenministerium hat mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung eine Studie zur Spionagebedrohung für Österreichs Firmen in Auftrag gegeben: Dabei gaben neun Prozent der Unternehmen an, bereits einmal Opfer eines Spionagevorfalls gewesen zu sein. Davon waren sich aber nur drei Prozent sicher, tatsächlich ausspioniert worden zu sein. Sechs Prozent vermuteten dies nur, berichtet die "Presse".

Sehr hohe Dunkelziffer vermutet

"Dieses Ergebnis ist aus Sicht des Verfassungsschutzes stringent, da es sich bei den Tätern in diesem Kriminalitätsfeld zumeist um fremde Nachrichtendienste handelt. Sie versuchen, bei ihren Tathandlungen gegen österreichische Unternehmen keine Spuren zu hinterlassen", heißt es in einer Stellungnahme der DSN zur Zeitung. Befragt wurden 510 Firmen zu Jahresbeginn 2024.


Für Walter Unger, bis zu seiner Pensionierung jahrelang Cyberchef des Abwehramts im Bundesheer, deuten die Zahlen auf eine sehr hohe Dunkelziffer und zu schwache Absicherungsmaßnahmen hin. In Deutschland würden neuere Untersuchungen zeigen, dass acht von zehn Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen sind. Von besonderem Interesse sei die IT-Branche.

Täter aus Russland und China

Und woher kommen die Spione bzw. deren Auftraggeber? Für die DSN ist Russland ein "relevanter Risikoakteur", der es auf Produkte abgesehen habe, die zur Herstellung atomarer, biologischer oder chemischer Waffen dienen. 


Daneben gelte China als Hauptakteur. China sei bei der Wirtschaftsspionage "der herausforderndste staatliche Akteur für den Verfassungsschutz", hieß es aus der DSN zur "Presse". Problematisch sei für Österreichs Unternehmen, die in China tätig sind, die dortige Rechtslage. Denn ihre Daten seien für den Staat leicht abrufbar.

Video: Nachrichtendienste: Gut geschützt vor Spionage?

Zusammenfassung
  • Österreichs Unternehmen sind zunehmend von Spionage bedroht – vor allem durch China und Russland.
  • Eine neue Studie zeigt: Neun Prozent der Firmen waren bereits betroffen, doch viele Fälle bleiben im Dunkeln.
  • Besonders die IT-Branche steht im Visier fremder Nachrichtendienste.