"So tickt OÖ": Asylwerber sollen auch Dialekt verstehen
"Integration ist kein Angebot, sondern eine Verpflichtung", wird der oberösterreichische Landesrat für Soziales, Integration und Jugend, Christian Dörfel (ÖVP) in einer Presseaussendung zitiert.
"Hausordnung" für Oberösterreich
Ganz nach diesem Motto will die schwarz-blaue Landesregierung im kommenden Jahr eine Reihe von Maßnahmen treffen: Die sogenannten Wertekurse für Asylwerber:innen sollen im kommenden Jahr ausgebaut und Verpflichtungen gesetzlich verankert werden. Der Landesrat will "bis Mitte des Jahres" eine Art "Hausordnung" für Oberösterreich verfassen. "Die Details dazu sollen im nächsten Jahr erarbeitet und präsentiert werden", so die ÖVP.
Auch "Role Model-Programme" will er ausbauen, "um Integrationsvorbilder sichtbarer zu machen". Vereine oder Projekte im Integrationsbereich werden künftig allerdings nur noch gefördert, wenn dort auch Wertevermittlung stattfindet.
Bereits bekannt sind Vorhaben wie die Sachleistungskarte für Asylwerber:innen sowie die Verpflichtung zu Hilfstätigkeiten.
Zusätzlich will das Land mehr Deutschkurse anbieten. Über 6.000 Plätze soll es 2025 geben - "so viele wie noch nie", wie es von der ÖVP heißt. Allerdings soll es auch bei den Richtlinien für die Förderungen der Kurse strengere Bedingungen geben.
Dialektkurse?
"So tickt OÖ", soll in den Kursen vermittelt werden, heißt es von der ÖVP - es solle der "Lebensalltag" beigebracht werden. Dazu soll auch der Dialekt zählen: "Die inhaltlichen Schwerpunkte der Kurse werden 2025 auf Alltagskommunikation, darunter auch Dialekt, sowie niederschwelligen Deutschkenntnissen liegen", heißt es in der Aussendung.
Auf PULS 24 Nachfrage konkretisierte ein Sprecher des Landesrats, dass es nicht darum gehen soll, "dass Zugewanderte dabei unterschiedliche Dialekte lernen, sondern primär um das Verständnis der Alltagssprache inklusive unterschiedlicher Dialekte" - also um "Verständigung in Alltagssituationen".
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Zudem soll der Tausch von Trainer:innen nicht mehr möglich sein und eine Fördervergabe für den Kursplatz wird es erst ab mindestens 50 Prozent Anwesenheit geben und weiters auch eine 75-Prozent-Regelung zur Ausstellung einer Kursbesuchsbestätigung.
"Integration bedeutet Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft, nicht umgekehrt. Wer sich hingegen nicht integrieren will, kann nicht hier bleiben", heißt es in der Aussendung der ÖVP.
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Zusammenfassung
- Die oberösterreichische Landesregierung (ÖVP und FPÖ) will eine Art "Hausordnung" für Asylwerber:innen erstellen.
- Zusätzlich soll es ein größeres Angebot an Deutschkursen geben - dort soll künftig auch Dialekt gelernt und vermittelt werden, wie Oberösterreich "tickt".
- Auf PULS 24 Nachfrage konkretisierte ein Sprecher des Landesrats, dass es nicht darum gehen soll, "dass Zugewanderte dabei unterschiedliche Dialekte lernen, sondern primär um das Verständnis der Alltagssprache inklusive unterschiedlicher Dialekte".
- Zudem soll der Tausch von Trainerinnen nicht mehr möglich sein und eine Fördervergabe für den Kursplatz wird es erst ab mindestens 50 Prozent Anwesenheit geben und weiters auch eine 75-Prozent-Regelung zur Ausstellung einer Kursbesuchsbestätigung.