Slowene Stefancic erhält Austrian Holocaust Memorial Award
Die Auszeichnung wurde dem 93-jährigen Stefancic wegen der Corona-Pandemie von der österreichischen Botschafterin Elisabeth Ellison-Kramer und dem slowenischen Museum für Zeitgeschichte am Freitag kontaktfrei übergeben, teilte der Verein mit. Eine Ehrung im feierlichen Rahmen werde nachgeholt, sobald es die Covid-19-Situation in Slowenien es erlaube, teilte Andreas Maislinger, Vorsitzender des Österreichischen Auslandsdienstes, der APA mit.
Stefancic, ehemaliger Präsident des Internationalen Mauthausen-Komitees (2007-2011) und Vorsitzender des slowenischen Mauthausen-Komitees, überlebte sechs Konzentrationslager. Als Zeitzeuge engagierte er sich, um seine Erfahrungen vor allem mit den jüngeren Generationen zu teilen. Stefancic schloss sich im Jahr 1943 als Jugendlicher der slowenischen antifaschistischen Widerstandsbewegung an. 1944 wurde er in Ljubljana verhaftet und war dann in verschiedenen Konzentrationslagern, darunter in Dachau, Mauthausen und Gusen, inhaftiert.
In der Laudatio dankte Peter Gstettner vom Mauthausen-Komitee Kärnten/Koroska Stefancic für seine "Geduld und sein Entgegenkommen bei den mühevollen Vermittlungsprozessen, uns Österreicherinnen und Österreicher die Geschichte der Konzentrationslager und des Überlebens vor Augen zu führen", hieß es in der Mitteilung des Österreichischen Auslandsdienstes. Er habe "uns nicht nur die Augen für die Unmenschlichkeiten und Verbrechen der Nazizeit, sondern auch die Herzen dafür geöffnet, was Mut im Widerstand und Mitgefühl und Solidarität mit den Opfern bedeuten".
Der Verein Österreichischer Auslandsdienst vergibt den Austrian Holocaust Memorial Award seit 2006 an Personen bzw. Institutionen, die sich besonders für die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus einsetzen.
Zusammenfassung
- Stefancic, ehemaliger Präsident des Internationalen Mauthausen-Komitees und Vorsitzender des slowenischen Mauthausen-Komitees, überlebte sechs Konzentrationslager.