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Sieben Prozent mehr Studienanfänger an den Unis

Die Corona-Pandemie hat im Wintersemester 2020/21 wieder zu einem Anstieg der Studienanfänger an den Unis geführt. Im Vergleich zum Wintersemester davor ist die Zahl der ordentlichen Neuzugelassenen um 7,2 Prozent auf rund 48.200 gestiegen, die Zahl der ordentlichen Studenten wuchs um 1,3 Prozent auf rund 268.300. Im Studienjahr 2019/20 ist auch die Prüfungsaktivität gestiegen, das Bildungsministerium sieht daher derzeit keinen Bedarf nach einem weiteren "neutralen Semester".

Neue Zugangsbeschränkungen sowie eine Verschiebung des Studienstarts, schwierige Einreisebedingungen für ausländische Studentinnen und Studenten im Sommersemester 2020 und Sonderregeln für die Beurlaubung aufgrund der Corona-Pandemie haben zuletzt die Anfängerzahlen gedrückt. Im Wintersemester 2020 erleben die Unis laut Bildungsministerium nun - befeuert durch die schwierige Arbeitsmarktlage und nachgeholte Studieneinstiege - wieder einen "Boom" bei verschiedenen Kennzahlen.

Die Zahl der inländischen Studienanfänger hat im Vergleich zum Wintersemester 2019 um 12,7 Prozent zugelegt, bei den ordentlichen Neuzugelassenen aus Deutschland beträgt das Plus sogar 18,8 Prozent. Deutlich weniger Studienanfänger gibt es diesmal hingegen aus den übrigen EU-Ländern bzw. Drittstaaten (minus 11 bzw. 23,3 Prozent), die Zahlen lagen zuletzt 2011 auf diesem Niveau.

Die Studienrichtung mit dem stärksten absoluten Zuwachs war im Wintersemester 2020 Betriebswirtschaft, hier gab es ein Plus von 73,3 Prozent (738 Neueinschreibungen) nach Einführung eines neuen Bachelorstudiums an der Uni Linz und einem deutlichen Anfänger-Plus beim (zugangsbeschränkten) BWL-Bachelorstudium in Wien und Graz. Ebenfalls große Zuwächse gab es bei den Rechtswissenschaften (plus 36,8 Prozent nach einem starken Rückgang im Vorjahr wegen neuer Zugangsbeschränkungen an vier Unis) und Philosophie (plus 22,8 Prozent).

Trotz der coronabedingten Einschränkungen des Unibetriebs ab März 2020 waren im Studienjahr 2019/20 um 1,6 Prozent mehr Studenten prüfungsaktiv als im Jahr davor - das bedeutet, dass sie im Studienjahr Prüfungen im Ausmaß von mindestens 16 ECTS-Punkten abgelegt haben. Bei den Studienabschlüssen an den Unis gab es ein Plus von 3,5 Prozent auf rund 36.400.

Für Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) zeugt die gestiegene Prüfungsaktivität vom großen Engagement und ungebrochenen Lernwillen der Studierenden in Österreich. "Selbst unter den durch die Pandemie erschwerten Rahmenbedingungen ist grundsätzlich keine strukturelle Verzögerung des Studiums ablesbar", heißt es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Die Hochschulen hätten - in Abstimmung mit den Studenten und dem Ministerium - mit unterschiedlichen Maßnahmen weitgehend funktionierende Rahmenbedingungen für den Lehr-, Prüfungs- und Forschungsbetrieb geschaffen.

Faßmann sieht deshalb nach derzeitigem Stand keinen Bedarf nach einem weiteren "neutralen Semester": Das Sommersemester 2020 war etwa für die Berechnung der Anspruchsdauer, die Fristen zum Nachweis des Studienerfolgs oder die Einhaltung der Altersgrenze nicht berücksichtigt worden, damit Studierende im Falle von pandemiebedingten Studienzeitverzögerungen nicht um Studienbeihilfe oder andere Beihilfen umfallen.

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  • Ebenfalls große Zuwächse gab es bei den Rechtswissenschaften und Philosophie.