Sea-Watch 4 bringt 353 Migranten nach Palermo
Die 353 Migranten an Bord des deutschen Rettungsschiffes "Sea-Watch 4" sollen auf Sizilien landen. Die italienischen Behörden wiesen dem Schiff den Hafen Palermo zu, teilte die deutsche NGO "Sea Watch" per Twitter am Dienstag mit. Die Migranten werden zunächst auf ein Schiff zur präventiven Quarantäne an Bord gehen.
Nachdem die "Sea-Watch 4" zu Beginn der vergangenen Woche selbst 200 Migranten aufgenommen hatte, leistete das Schiff am Samstagabend einem Hilferuf der südöstlich von Lampedusa unter deutscher Flagge fahrenden, vom Streetart-Künstler Banksy unterstützten "Louise Michel" Folge. Diese hatte den Angaben zufolge zeitweise 219 Menschen mit einer zehnköpfigen Crew zu versorgen und konnte sich nicht mehr sicher fortbewegen, nachdem die Besatzung zusätzliche Rettungsinseln zu Wasser lassen musste.
Von den nun 353 Migranten auf dem 60-Meter-Schiff "Sea-Watch 4" habe man derzeit alle mit Ausnahme der Frauen und Kinder an Deck untergebracht, teilte die Crew mit. Die Mitte August ausgelaufene "Sea-Watch 4" wird von einem Bündnis aus 550 Organisationen getragen, allen voran von der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), von Gewerkschaften, Firmen und NGOs wie aus Österreich "Jugend Eine Welt", jedoch auch kleineren katholischen Gemeinden und der Schweizer Bischofskonferenz.
Unterdessen sind 217 Geflüchtete, die sich an Bord des Schiffes der italienischen Küstenwache "Dattilo" befinden, auf Lampedusa eingetroffen. Die Menschen sollten an Bord eines Quarantäneschiffes gehen, das vor der Insel vor Anker liegt, berichteten italienische Medien. Über 1.500 Migranten haben Lampedusa in den vergangenen Tagen erreicht.
Nach den Spannungen zwischen der Zentralregierung in Rom und der Region Sizilien wegen der steigenden Zahl von Flüchtlingsankünften nimmt Premier Giuseppe Conte nun die Situation in die Hand. Der Ministerpräsident hat den sizilianischen Präsidenten Nello Musumeci und den Bürgermeister von Lampedusa, Salvatore Martello, für Mittwoch ein Treffen in Rom einberufen.
Zusammenfassung
- Die 353 Migranten an Bord des deutschen Rettungsschiffes "Sea-Watch 4" sollen auf Sizilien landen.
- Die italienischen Behörden wiesen dem Schiff den Hafen Palermo zu, teilte die deutsche NGO "Sea Watch" per Twitter am Dienstag mit.
- Unterdessen sind 217 Geflüchtete, die sich an Bord des Schiffes der italienischen Küstenwache "Dattilo" befinden, auf Lampedusa eingetroffen.
- Über 1.500 Migranten haben Lampedusa in den vergangenen Tagen erreicht.