APA/BARBARA GINDL

Salzburgs SPÖ-Landesparteichef sieht Versöhnung skeptisch

Nach monatelangen Konflikten zwischen der SPÖ-Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und einem Versöhnungsgespräch der beiden hat sich Salzburgs SPÖ-Landesparteichef David Egger in den "Salzburger Nachrichten" (Donnerstagausgabe) dazu skeptisch geäußert. "Ich entschuldige mich für das Bild, das wir abgeben. Das ist mehr als fragwürdig, wenn nicht sogar peinlich", sagte Egger.

Es liege an der Parteispitze, jetzt Einigung herzustellen, meinte der Landesparteichef. "Die Frage ist, ob die jetzige Spitze das schafft. Aber ich bin vor 14 Monaten nicht in die Politik gewechselt, dass ich mich ständig mit mir selbst beschäftige. Das geht mir auf den Geist."

Auf die Frage, auf welcher Seite er stehe, auf Rendi-Wagners oder Doskozils, antwortete Egger: "Wir haben eine mit 75 Prozent gewählte Vorsitzende. Es ist niemand anderer zur Alternative gestanden. Sie hat den Vorsitz." Er stehe an der Seite der SPÖ, erklärte Egger. "Wir sollten echt in die Gänge kommen und arbeiten. Ich teile teilweise die Meinung von Frau Rendi-Wagner, ich teile teilweise die Meinung von Doskozil. Am Ende des Tages wird nur einer übrig bleiben. Am Ende des Tages ist die Frage, wer Einigung herstellen kann. Wir werden sehen, ob sie es schafft."

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch wollte am Rande einer Pressekonferenz nicht direkt auf Eggers scharfe Formulierungen eingehen, sondern beschwor lieber ein weiteres Mal einen sachlichen Kurs seiner Partei. Dass es sich bei Eggers Aussagen um einen "Ruf aus einem Bundesland handle", sei zudem "eine absolute Überbewertung", handle es sich doch vielmehr um ein Interview. Deutsch zeigte sich daher zuversichtlich, dass die SPÖ künftig an gemeinsamen Zielen arbeiten werde.

Nicht nur aus Salzburg, auch aus der Steiermark war zuvor ein weiteres Mal Kritik an der Bundesparteispitze gekommen. "Wenn die SPÖ die nächste Wahl gewinnen will, muss sie mit einem neuen Spitzenkandidaten ins Rennen gehen. Pamela Rendi-Wagner hat ihre Chance nicht genützt", meinte der Leobener Bürgermeister Kurt Wallner in der "Kronen Zeitung". Andere Ortschefs aus dem Bundesland zeigten sich verständnisvoller. Rendi-Wagner sei nun einmal gewählt worden und habe es auch nicht leicht, lautete der Tenor.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Ende des Tages ist die Frage, wer Einigung herstellen kann.