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Russischer Drohnenbeschuss nahe Kiew fordert Menschenleben

Heute, 09:25 · Lesedauer 2 min

Bei einem neuen russischen Drohnenangriff ist nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Behördengaben ein 60 Jahre alter Wärter eines Bahnübergangs getötet worden. Der Mann sei vor Eintreffen der Ärzte seinen Verletzungen erlegen, teilte die Kiewer Gebietsverwaltung am Samstag bei Telegram mit. Es sei zudem ein Brand in einem Lager ausgebrochen. In einem Wohnhaus und einer Ausbildungseinrichtung seien bei dem feindlichen Angriff Fensterscheiben zerborsten.

Die ukrainische Flugabwehr zählte nach eigenen Angaben 162 russische Drohnenangriffe. 82 der unbemannten Flugkörper seien abgeschossen worden. Schäden habe es unter anderem auch in den Regionen Charkiw und Dnipropetrowsk gegeben. 75 Drohnen hätten keinen Sprengstoff getragen und seien ohne negative Folgen vom Radar verschwunden, meldete die Flugabwehr weiter. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow ist offiziellen Angaben zufolge zu einem Truppenbesuch in die Ostukraine gereist. Gerassimow habe "einen Kommandoposten" in der Region Donezk besucht, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag. Russische Soldaten rücken in der Region seit Monaten vor.

Russland bemüht sich derzeit, die Kontrolle über die Städte Tschassiw Jar und Pokrowsk zu erlangen, zwei wichtige Bollwerke der ukrainischen Armee im Frontgebiet. Weiter nördlich konnte Russland offiziellen Angaben zufolge am Samstag die Stadt Nowoljubiwka in der Region Luhansk einnehmen, die nun zum größten Teil unter der Kontrolle Moskaus ist.

Russland hofft auf Erleichterungen bei US-Sanktionen

Gerassimows Frontbesuch erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem sich Washington und Moskau annähern und ein rasches Ende des Konflikts anstreben. Russland hofft auf Erleichterungen bei den von den USA verhängten Sanktionen, die die russische Wirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen haben. Eine mögliche Rückkehr westlicher Unternehmen auf den russischen Markt werde jedoch "von Fall zu Fall" entschieden, sagte der russische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Maxim Reschetnikow.

Der russische Markt habe sich durch die Sanktionen "verändert", mahnte Reschetnikow. Die Anforderungen an ausländische Unternehmen hinsichtlich des Standorts, Investitionen und Technologie werde daher künftig "sehr anders" sein.

Der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine jährt sich am Montag zum dritten Mal.

Zusammenfassung
  • Ein russischer Drohnenangriff nahe Kiew führte zum Tod eines 60-jährigen Bahnübergangswärters, während ein Brand in einem Lager ausbrach und Fensterscheiben in einem Wohnhaus beschädigt wurden.
  • Die ukrainische Flugabwehr meldete 162 russische Drohnenangriffe, von denen 82 abgeschossen wurden. 75 Drohnen trugen keinen Sprengstoff und verschwanden ohne negative Folgen.
  • Russlands Generalstabschef Gerassimow besuchte die Ostukraine, während Russland versucht, die Städte Tschassiw Jar und Pokrowsk unter Kontrolle zu bringen. Die Stadt Nowoljubiwka in Luhansk wurde größtenteils eingenommen.