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Russische Stadt nach Beschuss von Munitionsdepot evakuiert

Die Kleinstadt Toropez im nordwestrussischen Gebiet Twer ist nach offiziellen Angaben wegen eines durch Drohnenbeschuss ausgelösten Großbrandes zum Teil evakuiert worden. "Für die Sicherheit der Bürger hat Gouverneur Igor Rudenja eine Teilevakuierung der Bevölkerung von den Territorien angeordnet, wo die Flugabwehr im Einsatz ist und das Feuer bekämpft wird", teilte der Pressedienst der Gebietsregierung per Telegram mit. Die Ukraine meldete indes ein Todesopfer.

Durch russische Luftangriffen ist in der zentralukrainischen Stadt Kropywnyzkyj nach Angaben der lokalen Behörden ein Mensch getötet worden. Zudem sei eine 90-jährige Frau verletzt und mehrere Wohngebäude beschädigt worden, teilen die Behörden der Region Kirowohrad am Mittwoch mit. Die ukrainische Luftwaffe erklärt, insgesamt habe Russland in der Nacht mit 52 Drohnen angegriffen. 46 davon seien von der Luftabwehr abgeschossen worden. Zudem habe Russland drei Lenkraketen eingesetzt, die ihre Ziele jedoch nicht erreicht hätten.

In der nordostukrainischen Stadt Sumy wurden nach Angaben der Behörden erneut Energieanlagen von Russland mit Drohnen attackiert. Ersten Informationen zufolge habe es keine Verletzten gegeben, teilten die örtlichen Behörden über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Allerdings hätten die wiederholten Angriffe das Energiesystem stark belastet. Erst am Dienstag hatte Russland die Energieinfrastruktur in der Stadt und der Region Sumy mit Raketen und Drohnen attackiert. Dadurch war laut dem Energieministerium die Stromversorgung für mehr als 281.000 Haushalte zeitweise ausgefallen.

Aus Russland werden ukrainische Drohnenangriffe auf mehrere Regionen gemeldet. Die Luftabwehr habe in der Nacht 54 ukrainische Drohnen über fünf russischen Regionen zerstört, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Hälfte der Drohnen sei über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden, die übrigen über den Grenzregionen Brjansk und Belgorod sowie den westlichen Regionen Smolensk und Orjol.

Die Lage in Toropez sei unter Kontrolle, hieß es von der Regionalregierung. Während nach offizieller Darstellung herabstürzende Drohnentrümmer den Brand in der Stadt ausgelöst haben, galt der Drohnenangriff Medienberichten zufolge einem nahegelegenen Munitionsdepot. Die dort ausgelösten Explosionen haben demnach zu dem Feuer geführt.

Es gibt mehrere Videos von schweren Explosionen, die von dem Munitionsdepot stammen sollen. Kiew hat die Einschläge bereits als Erfolg für sich in Anspruch genommen. Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, verbreitete eines der Videos mit dem Kommentar: "Russlands Demilitarisierung ist für die Beendigung des Terrors nötig." Das russische Verteidigungsministerium machte keine Angaben zu über der Region Twer abgeschossenen Drohnen. Toropez ist eine Kleinstadt mit etwa 13.000 Einwohnern, knapp 400 Kilometer Luftlinie nordwestlich von Moskau.

Unabhängig lassen sich die Aufnahmen nicht überprüfen. In der Nähe von Toropez gibt es aber mehrere Militäreinheiten. Im Mai soll es bereits einen Drohnenangriff auf eines der Objekte gegeben haben.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Kleinstadt Toropez im nordwestrussischen Gebiet Twer wurde nach einem Drohnenangriff teilweise evakuiert. Gouverneur Igor Rudenja ordnete die Evakuierung an, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
  • In der zentralukrainischen Stadt Kropywnyzkyj wurde durch russische Luftangriffe ein Mensch getötet und eine 90-jährige Frau verletzt. Insgesamt setzte Russland 52 Drohnen und drei Lenkraketen ein, von denen 46 Drohnen abgeschossen wurden.
  • In der nordostukrainischen Stadt Sumy wurden erneut Energieanlagen von russischen Drohnen angegriffen. Die Angriffe führten zu einer starken Belastung des Energiesystems, ohne jedoch Verletzte zu verursachen.