Wien-Wahl: Rot-Grün für Hebein "spürbar"
Am Dienstag hat die SPÖ ihren bisherigen Koalitionspartner, die Grünen, zu Sondierungen im Rathaus empfangen. Vor und nach dem ersten Sondierungsgespräch zeigte sich Birgit Hebein, Parteivorsitzende der Wiener Grünen, zuversichtlich, dass es zu einer Neuauflage der Koalition zwischen SPÖ und Grünen kommen wird.
Als Argumente für Rot-Grün führte sie vor dem Gespräch Erfahrung einerseits, aber auch "Offenheit für Neues" ins Treffen. Nach dem Treffen sprach Hebein gegenüber Journalisten von einem "konstruktiven Gespräch untereinander, aber auch für Wien". "Man spürt die Kraft. Rot-Grün mit Ludwig-Hebein ist spürbar", fügte sie hinzu.
Näheres ließ sich die Vizebürgermeisterin und grüne Parteichefin nicht entlocken. Man habe Stillschweigen über alles Inhaltliche vereinbart. Rund dreieinviertel Stunden hat das Aufeinandertreffen des roten und grünen Sondierungsteams im Büro des Bürgermeisters gedauert.
Live-Bericht: So liefen die rot-grünen Sondierungsgespräche
SPÖ legt sich kulinarisch ins Zeug
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) empfing Hebein und ihr Team, Klubchef David Ellensohn und den Listenzweiten Peter Kraus, mit grüner Krawatte. Nicht nur modisch, auch kulinarisch legte sich das rote Team gastgeberisch erneut ins Zeug. Wurden die Pinken gestern mit Punschkrapferl bedacht, servierte man den Grünen heute Süßes aus einer veganen Bio-Bäckerei sowie Green Smoothies. Die Ökos wollten sich aber auch nicht nachsagen lassen, schlechte Gäste zu sein. Hebein brachte ein Körbchen mit je zwei Flaschen "Michl"- und "Birgit"-Bier zum Treffen mit.
In den Sondierungsgesprächen will die SPÖ, die neben Ludwig mit Landesparteisekretärin Barbara Novak und Klubobmann Josef Taucher vertreten ist, ausloten, mit welcher der drei zur Auswahl stehenden Parteien - NEOS, Grüne oder ÖVP - sie in konkrete Koalitionsverhandlungen treten soll. Dem Vernehmen nach soll gegen Ende der Woche die Entscheidung fallen.
Grünen stehen zwei Stadtratposten zu
Im Fall einer Regierungszusammenarbeit würden den Grünen aufgrund ihres Stimmenzuwachses künftig zwei statt ein Stadtratsposten zustehen. Die NEOS würden nur ein Ressort bekommen und wären somit - zumindest in dieser Hinsicht - der "billigere" Partner für die SPÖ.
Zwei Stadträte würden auch der ÖVP im Fall einer Koalition zufallen. Die Türkisen haben ihren Sondierungstermin am Mittwochnachmittag. Eine rot-türkise Stadtregierung scheint derzeit allerdings unter den drei Optionen die unwahrscheinlichste zu sein.
Zusammenfassung
- Nach den NEOS am Montag hat die SPÖ am Dienstag ihren bisherigen Koalitionspartner, die Grünen, zu Sondierungen im Rathaus empfangen.
- Deren Parteichefin, Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, sagte vor Beginn des Aufeinandertreffens, sie gehe mit Zuversicht in das Gespräch.
- Als Argumente für Rot-Grün führte sie Erfahrung einerseits, aber auch "Offenheit für Neues" ins Treffen.
- Zwei Stadträte würden auch der ÖVP im Fall einer Koalition zufallen.