Rendi-Wagner bezeichnet Doskozil als "unsolidarisch"
Dies sei "weder nützlich für die Partei noch für Hans Peter Dokozil", so die SPÖ-Chefin: "Für niemanden ist das nützlich." Jeder habe die Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen, richtete sie an die Adresse des burgenländischen Landeschefs. Die Präsidiumsklausur sei jedenfalls erfolgreich gewesen, findet Rendi-Wagner: "Diese Stimmung, diesen Optimismus werden wir uns durch Absagen nicht nehmen lassen."
Die SPÖ-Chefin ließ - anders als von Doskozil gefordert - eine Unterstützung von Alexander Van der Bellen bei einem etwaigen Wiederantritt bei der Bundespräsidentenwahl durchblicken. Schließlich habe man diesen bereits bei dessen erster Kür im zweiten Wahlgang unterstützt. Daher wäre es mehr als überraschend, "wenn wir ihn jetzt nach einer mehr als einwandfreien Amtsführung nicht mehr unterstützten würden". Zudem könne sie sich nicht erinnern, dass die SPÖ einen eigenen Kandidaten bei einem Wiederantritt eines Bundespräsidenten mit einer einwandfreien Amtsführung aufgestellt habe.
Sollte sich Van der Bellen gegen ein Antreten entscheiden, "bin ich für einen eigenen Kandidaten bzw. eine eigene Kandidatin", so die SPÖ-Chefin. Dies müsse nicht unbedingt eine Frau sein, aber die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures wäre eine "hervorragende Kandidatin".
Einmal mehr bekräftigte Rendi-Wagner bei der kommenden Nationalratswahl als Spitzenkandidatin der Sozialdemokratie antreten zu wollen. Dafür brauche es keinen Beschluss im Präsidium, "weil es selbstverständlich ist", argumentierte sie: "Wann immer diese kommt, werde ich mich der Wahl als Spitzenkandidatin stellen." Schließlich habe immer der SPÖ-Vorsitzende das Vorschlagsrecht für die Spitzenkandidatur gehabt.
Zusammenfassung
- Der Haussegen zwischen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und ihrem Parteikollegen, dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil dürfte wohl noch etwas länger schief hängen.
- Nachdem Doskozil tags zuvor nicht bei der Präsidiumsklausur in Krems teilgenommen hatte, attestierte ihm Rendi-Wagner am Mittwoch im "ZIB2"-Interview "unsolidarisches" Verhalten.
- Schließlich habe man diesen bereits bei dessen erster Kür im zweiten Wahlgang unterstützt.