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Rauch will mehr Gebärdendolmetscher

Das Sozialministerium will die Zahl der Gebärdendolmetscher erhöhen. Dafür wird man vier Millionen Euro zur Verfügung stellen. So können künftig auch außeruniversitäre Ausbildungen gefördert werden. Der Zugang für Gehörlose zu den Dolmetschern wird vereinfacht. Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) will so die Chancen gehörloser Menschen auf ein selbstbestimmtes Leben verbessern.

In Österreich leben rund 10.000 gehörlose Menschen. Ihnen stehen nur 130 Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher zur Verfügung, obwohl die Gebärdensprache bereits seit 2005 verfassungsrechtlich verankert ist. Dieser Mangel mache es gehörlosen Personen schwer, mit hörenden Personen zu kommunizieren und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Um das Angebot zu erhöhen, hat das Sozialministerium eine neue Förderrichtlinie erarbeitet. Subventioniert werden Ausbildungen bei gemeinnützigen, privaten Rechtsträgern, wenn in einer Region keine universitären Angebote vorhanden sind. Damit soll die Zahl der Ausbildungsplätze steigen.

Auch eine finanzielle Unterstützung für den Auf- und Ausbau von Vermittlungsstellen für Dolmetschangebote von gemeinnützigen Organisationen ist in der Richtlinie vorgesehen. Damit soll die Suche nach Dolmetschern deutlich erleichtert werden.

Die neue Förderrichtlinie wurde dem Bundesbehindertenbeirat zur Begutachtung übermittelt. Anschließend soll sie erlassen und veröffentlicht werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Sozialministerium plant, vier Millionen Euro zur Erhöhung der Anzahl der Gebärdendolmetscher bereitzustellen.
  • In Österreich leben rund 10.000 gehörlose Menschen, denen derzeit nur 130 Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher zur Verfügung stehen.
  • Eine neue Förderrichtlinie, die auch außeruniversitäre Ausbildungen und den Aufbau von Vermittlungsstellen unterstützt, wurde dem Bundesbehindertenbeirat zur Begutachtung übermittelt.