Psychoterror-Vorwürfe: Neuer Chef für Auslandsdienst
Aigner betonte nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung, die Vereinsstruktur neu aufstellen zu wollen.
14 Personen erhoben gegen den Leiter des Vereins, der Zivildienste und freiwillige Aufenthalte an Holocaust-Gedenkstätten im Ausland organisiert, schwere Vorwürfe. So sollen laut "Falter" die "teils minderjährigen Menschen [...] Suizid- und Klagsdrohungen erhalten haben".
"Vollständige Aufklärung"
"Die aktuellen Vorwürfe werden sehr ernst genommen, der Verein verspricht gegenüber allen Betroffenen vollständige Aufklärung", verspricht der Auslandsdienst. "Neben der vollständigen Aufarbeitung aller Kritikpunkte ist es mir auch wichtig, dass nach den Turbulenzen der letzten Woche im Verein wieder Stabilität einkehrt", erklärte Aigner.
Der Oberösterreicher hat einst selbst seinen Zivilersatzdienst beim American Jewish Committee in den USA absolviert und war mehrere Jahre als Area-Koordinator des Österreichischen Auslandsdienstes für die Region Nordamerika tätig.
Ministerium prüft Förderungen
Der Verein Österreichischer Auslandsdienst wird vom Sozialministerium gefördert und bietet jungen Menschen die Möglichkeit, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten und die Aufarbeitung der NS-Zeit weltweit voranzutreiben. Das Ministerium prüft nun, ob der Dienst weiter förderungswürdig ist. Der Verein habe volle Kooperation versprochen und werde alles tun, um die Entsendung der nächsten Jahrgänge sicherzustellen.
Zusammenfassung
- Chef-Rochade beim Verein Österreichischer Auslandsdienst nach heftigen Vorwürfen: Andreas Maislinger trat zurück, Tobias Aigner folgt ihm als Vorstandsvorsitzender.
- 14 Personen erhoben gegen den Leiter des Vereins schwere Vorwürfe, mittels Psychoterror fertig gemacht worden zu sein.
- "Die aktuellen Vorwürfe werden sehr ernst genommen, der Verein verspricht gegenüber allen Betroffenen vollständige Aufklärung", verspricht der Auslandsdienst.