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Prammer vs. Raml: Wer zieht ins Linzer Rathaus ein?

Am 26. Jänner geht es in Linz in die Stichwahl. Doch wer sind die beiden Kandidaten – Dieter Prammer (SPÖ) und Michael Raml (FPÖ)?

Große Erleichterung herrschte bei der SPÖ, dass die Linzer und Linzerinnen trotz des Rücktritts ihres Bürgermeisters Klaus Luger wegen der Brucknerhausaffäre die Roten nicht abgestraft haben. Die FPÖ freute sich, es erstmals in Linz in die Stichwahl um das Amt des Stadtoberhauptes geschafft zu haben.

Aber wer sind die Kandidaten, die am 26. Jänner in die Stichwahl um das Linzer Rathaus ziehen?

Dietmar Prammer: Es ging viel schneller als geplant

Die Brucknerhausaffäre hat Dietmar Prammer viel schneller als erwartet in das Rennen um den Linzer Bürgermeister katapultiert. Der Planungsstadtrat hatte eine Aufholjagd in Sachen Bekanntheit und Profil zu absolvieren.

Seine Mission, die Stadt Linz als rote Hochburg zu halten, während sich die politische Landkarte ringsum blau einfärbt, ist vorerst gelungen. Mit 40,2 Prozent lief er klar als erster durchs Ziel, das Finale in Form einer Stichwahl am 26. Jänner steht noch aus.

Der 50-Jährige, pragmatisch und ruhig im Auftreten, galt als Wunschnachfolger von Bürgermeister Klaus Luger, Ende 2025 - nach zwei Dritteln von Lugers Amtszeit - hätte er volée übernehmen können. Aus einer geordneten Übergabe wurde durch den zwangsweisen Rücktritt Lugers wegen der Brucknerhausaffäre Ende August aber nichts.

Anstatt sich zwei Jahre lang einen Amtsinhaberbonus erarbeiten zu können, ging es für Prammer holterdiepolter in den Wahlkampf. Er war um Abgrenzung zu seinem Vorgänger bemüht, offiziell distanziert hat er sich von seinem engen Vertrauten Luger aber nicht. Das Parteilogo blieb – im Gegensatz etwa zu ÖVP-Mitbewerber Martin Hajart – immer gut sichtbar am Plakat.

Video: Hearing-Fragen weitergegeben - Luger tritt als Bürgermeister zurück

Michael Raml: "Beisl und Bierzelt" statt Hinterzimmer

Michael Raml ist seinem bereits im April 2024 ausgerufenen Ziel, Bürgermeister in Linz werden zu wollen, seit Sonntag ein beträchtliches Stück näher gerückt. Der freiheitliche Stadtrat hat es in die Stichwahl am 26. Jänner geschafft, getragen auch vom Aufwind seiner Partei.

Ganz in blauer Manier versprach der 37-Jährige, der einzige der sieben Bürgermeisterkandidaten zu sein, der die Interessen der österreichischen Bevölkerung in den Mittelpunkt rücke.

Poltern ist jedoch grundsätzlich nicht seine Art, der promovierte Jurist wählt seine Worte eher mit Bedacht. Der gebürtige Linzer hält es so, wie er es von seinem Großvater gelernt hat: "Durchs Reden kommen d'Leut zam". Das macht er freiheitlich lieber im "Beisl oder Bierzelt" als "im Hinterzimmer und bei der High Society".

Im Wahlkampf läutete er an tausenden Haustüren von Linzerinnen und Linzern, wollte von ihnen wissen, was im "schönen Linz" nicht notwendigerweise anders, aber besser gemacht gehöre. Dabei herausgekommen waren wenig überraschend die Kernthemen der FPÖ: Mehr Sicherheit und weniger Migration. Ihn wiederum stört als Anhänger der Autofahrerfraktion, dass aus der Innenstadt immer mehr Parkmöglichkeiten verschwinden, seiner Ansicht nach Resultat des "schwarz-grünen Parkplatzraubs".

Der derzeitige Stadtrat gehört – wie auch seine Vorgänger Markus Hein und Detlef Wimmer – der weit rechts stehenden Burschenschaft "Arminia Czernowitz" an. Die hatte ihren Treffpunkt direkt neben der Tischlerei des Vaters in Linz-Urfahr.

Da sei er schon als Kind hingelaufen, weil es da immer so gesellig zugegangen sei, meinte er anlässlich seiner Angelobung als Mitglied des Stadtsenats in den "Oberösterreichischen Nachrichten" im März 2019.

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  • Am 26. Jänner geht es in Linz in die Stichwahl.
  • Doch wer sind die beiden Kandidaten – Dieter Prammer (SPÖ) und Michael Raml (FPÖ)?