Papst-Vertrauter Dziwisz soll Missbrauch vertuscht haben
Der 81-Jährige wurde in dem am Montagabend in seiner Heimat Polen ausgestrahlten Film beschuldigt, Missbrauchsvorwürfe gegen andere katholische Geistliche vertuscht zu haben. Dziwisz wollte das nicht konkret kommentieren.
In einer Reaktion für die polnische Nachrichtenagentur PAP erklärte Dziwisz lediglich, eine unabhängige Kommission solle die Handlungen der Kirche bewerten, um die es in dem Film gehe. "Ich bin zur vollen Zusammenarbeit mit einer solchen Kommission bereit." Zu den Vorwürfen gegen ihn persönlich äußerte er sich nicht.
In der 80-minütigen Dokumentation "Don Stanislao", die der Sender TVN24 zeigte, kommen Missbrauchsopfer, Priester, Kirchenexperten sowie investigative Journalisten zu Wort. Sie werfen Dziwisz vor, als Vertrauter und Sekretär des polnischen Papstes Johannes Paul II. zwischen 1978 und 2005 Vorwürfe über kirchliche Würdenträger wegen sexuellen Missbrauchs weltweit unter den Teppich gekehrt zu haben - teils wegen persönlicher Bekanntschaften, teils aber auch, weil die mutmaßlichen Täter der Kirche große Geldspenden eingebracht hätten.
Der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, nahm am Dienstag zu den Vorwürfen Stellung. "Ich hoffe, dass alle Fragwürdigkeiten, die in dieser Reportage dargestellt werden, von einer entsprechenden Kommission des Vatikans aufgeklärt werden", hieß in einer Erklärung.
Zusammenfassung
- Der langjährige Sekretär des verstorbenen Papstes Johannes Paul II., Kardinal Stanislaw Dziwisz, ist durch einen Dokumentarfilm schwer belastet worden.
- Der 81-Jährige wurde in dem am Montagabend in seiner Heimat Polen ausgestrahlten Film beschuldigt, Missbrauchsvorwürfe gegen andere katholische Geistliche vertuscht zu haben.
- Dziwisz wollte das nicht konkret kommentieren.
- Zu den Vorwürfen gegen ihn persönlich äußerte er sich nicht.