ÖVP-Frauensprecherin "absolut" für Frauenquoten im Parlament
"Ich als Frauenpolitikerin bin absolut für eine verpflichtende Quote, weil ich überzeugt davon bin, dass es mehr Frauen in der Politik braucht", erklärt Pfurtscheller im PULS 24 Gespräch. "Nur wir Frauen können die Anliegen von Frauen wirklich vertreten. Wir sollen uns nicht von Männern sagen lassen müssen, wie wir zu denken und zu handeln haben und was wir uns wünschen und erfüllen können."
Österreich ist zuletzt im Geschlechtergleichstellenindex auf Platz 47 abgestürzt. Das bedeutet gegenüber 2022 eine Verschlechterung um 26 Plätze. Zurückzuführen ist das unter anderem auf den gesunkene Anteil an Ministerinnen in der Regierung.
Pfurtsteller erklärt, die Repräsentation von Frauen im Parlament sei tatsächlich schon einmal besser gewesen, aber in den vergangenen Monaten hätten einige Abgeordnete gewechselt - "wenn dann für eine Frau ein Mann nachrückt, drückt es die Quote", betont sie.
Frauenanteil in der Politik sinkt
Aktuell gibt es in der österreichischen Bundesregierung einen Frauenanteil von 35,7 Prozent. Im Nationalrat sind es 40,4 Prozent. Auch wenn dieser Anteil noch weiter unter den angestrebten 50 Prozent liegt - sieht es auf der Gemeindeebene noch viel schlechter aus. Nur jeder zehnte Bürgermeister:innen-Posten ist von einer Frau besetzt.
Expert:innen - wie auch Grüne und SPÖ - fordern schon lange eine gesetzliche Quote, um diesen Anteil zu erhöhen. Bisher wurde diese Forderung nicht umgesetzt, es gibt jedoch einen finanziellen Anreiz, wenn der Frauenanteil einer Fraktion über 40 Prozent liegt: eine zusätzliche Förderung von drei Prozent.
ÖVP-Frauenministerin Susanne Raabe stellt sich nicht hinter diese Forderung. "Ich glaube, die Quote ist kein Allheilmittel für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in allen Lebensbereichen", sagte Raab in einem APA-Gespräch.
Pfurtscheller hingegen erklärt, sie würde für ihre Positionierung Pro-Quote von den Frauen in der Volkspartei viel Unterstützung erhalten und "täglich weiter dafür kämpfen", dass sie umgesetzt werde.
SPÖ-Frauensprecherin überall "für Halbe-Halbe"
Die Sprecherin der SPÖ Frauen in Wien Marina Hanke findet noch deutlichere Worte, sie fordert eine Gleichstellung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, nicht nur im Parlament oder in Aufsichtsräten, sondern etwa auch in der Kunst und Kultur. "Wir müssen alle Lebensbereiche mit Frauen und Gleichstellung durchfluten", sagt sie ebenfalls im PULS 24 Interview.
Zusammenfassung
- Die ÖVP-Frauensprecherin Elisabeth Pfurtscheller fordert eine Frauenquote. Verhindert wird das unter anderem von ihrer eigenen Partei.
- "Ich als Frauenpolitikerin bin absolut für eine verpflichtende Quote, weil ich überzeugt davon bin, dass es mehr Frauen in der Politik braucht", erklärt Pfurtscheller im PULS 24 Gespräch.
- ÖVP-Frauenministerin Susanne Raabe stellt sich nicht hinter diese Forderung. "Ich glaube, die Quote ist kein Allheilmittel für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in allen Lebensbereichen", sagte Raab in einem APA-Gespräch.