"Ocean Viking" sucht Landehafen für 387 Migranten
Danach wurden weitere 39 Personen in internationalen Gewässern gerettet. Dabei handelt es sich um den vierten Rettungseinsatz in weniger als 24 Stunden. Am Sonntag war bereits ein überfülltes Schlauchboot mit 87 Personen an Bord in Sicherheit gebracht worden, das in internationalen Gewässern vor Libyen trieb. An Bord befanden sich auch mehrere unbegleitete Minderjährige. Keiner von ihnen hatte eine Rettungsweste. Die Überlebenden wurden nun von den Teams des Roten Kreuzes und von SOS Mediterranee betreut. Bei einem letzten Einsatz wurden 80 Personen gerettet.
122 Migranten sind indes an Bord von drei Booten auf Lampedusa eingetroffen, berichteten italienische Medien am Montag. Am Sonntag hatten 784 Menschen die süditalienische Insel zwischen Sizilien und Tunesien erreicht. Das Notversorgungslager auf Lampedusa bietet 250 Plätze. Nun befinden sich knapp 1.800 Flüchtlinge auf der Insel. Mehrere Migranten waren in den vergangenen Tagen von der Küstenwache gerettet worden oder hatten mit kleinen Booten direkt die Insel erreicht.
"Lampedusa kann kein Flüchtlingslager unter freiem Himmel sein", sagte Bürgermeister Attilio Lucia (Lega) und ersuchte die Regierung in Rom um Schiffe für die Menschen. Die Organisation von Schiffen war bereits in der Vergangenheit erfolgt. Die Geflüchteten werden dann üblicherweise nach Sizilien oder auf das italienische Festland gebracht. Sie waren bereits aus Italien abgeschoben worden.
Zusammenfassung
- In der Nacht auf Montag wurden 73 Personen an Bord eines seeuntauglichen Schlauchbootes 37 Seemeilen von der libyschen Küste entfernt in Sicherheit gebracht, twitterte die NGO SOS Mediterranee, Betreiberin der "Ocean Viking".
- 122 Migranten sind indes an Bord von drei Booten auf Lampedusa eingetroffen, berichteten italienische Medien am Montag.
- Am Sonntag hatten 784 Menschen die süditalienische Insel zwischen Sizilien und Tunesien erreicht.