Nordirland: Irischer Premier warnt vor "Spirale" der Gewalt
Die Nachricht vom Tod des britischen Prinzen Philip führte in der Nacht zu einer gewissen Beruhigung, allerdings gab es auch am Freitagabend Auseinandersetzungen. Der Samstag war der 23. Jahrestag des Karfreitagsabkommens, mit dem der Nordirlandkonflikt, im dem etwa 3.500 Menschen getötet wurden, weitgehend beendet wurde. Die Regierung der britischen Provinz Nordirland hatte am Donnerstag die jüngste Gewalt in einer parteiübergreifenden Erklärung verurteilt. Mahnungen zur Ruhe kamen auch aus London und Washington.
Trotz des Tods von Prinz Philip und den damit verbundenen Appellen zum Gewaltverzicht kam es in Belfast auch am Freitagabend zu Ausschreitungen. Randalierer beschossen Polizisten im Norden Belfasts Medienberichten zufolge mit Molotowcocktails und Raketen, darüber hinaus bewarfen einige von ihnen die Beamten mit Flaschen sowie Steinen. Zunächst hatte es nach einer ruhigen Nacht ausgesehen.
Auch ein Auto und Mülltonnen wurden angezündet, berichtete die Nachrichtenagentur PA. Dabei wurden laut dem Sender BBC weitere Polizisten verletzt. Zuvor hatten sogenannte Loyalisten - also Anhänger des Verbleibs von Nordirland im Vereinigten Königreich - dazu aufgerufen, die Proteste als Zeichen des Respekts vor der Königin und ihrer Familie nach dem Tod von Prinz Philip zu "verschieben". Nach einer Trauerzeit sollten die Proteste aber fortgesetzt werden, war auf in Belfast aufgehängten Plakaten zu lesen, wie der "Belfast Telegraph" berichtete. Der Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. war am Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben.
Zusammenfassung
- Angesichts der jüngsten Unruhen in Nordirland hat der irische Regierungschef Micheal Martin vor einer "Spirale" der Gewalt gewarnt.
- Dabei wurden laut dem Sender BBC weitere Polizisten verletzt.