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Netanyahu: Wer uns angreift, den greifen wir an

Israel bereitet sich neben dem Gaza-Krieg nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu auch auf "Herausforderungen an anderen Schauplätzen" vor. Bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunktes Tel Nof sprach Netanyahu am Donnerstag von "herausfordernden Tagen". Offenbar auch mit Blick auf einen möglichen Angriff des Iran auf Israel sagte er: "Wir haben ein einfaches Prinzip festgelegt - wer uns angreift, den greifen wir an." Die USA sagten Israel ihre Unterstützung zu.

"Wir sind darauf vorbereitet, die Sicherheitsbedürfnisse des Staates Israel im Bereich der Verteidigung und des Angriffs zu gewährleisten", erklärte Netanyahu.

Die USA sicherten Israel angesichts der Drohungen des Irans ihren Beistand zu. US-Außenminister Antony Blinken habe in einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant "die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels" bekräftigt, teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am späten Mittwochabend (Ortszeit) mit. Blinken habe deutlich gemacht, dass die USA Israel bei "jeglichen Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter" zur Seite stehen würden.

Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hatte das iranische Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei am Mittwoch seine Drohung gegen Israel bekräftigt. Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, sagte der Religionsführer. "Das boshafte Regime (Israel) hat einen Fehler gemacht, in diesem Fall muss es bestraft werden, und wird bestraft werden." Bei dem Angriff von Anfang April waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden.

US-Präsident Joe Biden sagte allerdings am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida, dass der Iran "mit einem bedeutenden Angriff auf Israel droht". Wie er Netanyahu bereits gesagt habe, sei das Bekenntnis der USA für die Sicherheit Israels "gegen diese Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter eisern", sagte der US-Präsident und fügte hinzu: "Lassen Sie es mich noch einmal sagen: eisern".

Angesichts der Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts in Nahost rief Russland alle Länder der Region zur Zurückhaltung auf. Ein Abgleiten der Region ins Chaos müsse verhindert werden, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Bitten, zwischen Israel und dem Iran zu vermitteln, seien nicht an Russland herangetragen worden. Der israelische Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus stelle allerdings eine Verletzung aller Grundsätze des Völkerrechts dar, betonte Peskow. Der Vorfall schürte die Furcht vor einer Ausweitung des Gaza-Krieges, den Israel gegen die mit dem Iran verbündete radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas führt.

ribbon Zusammenfassung
  • Israels Premierminister Netanyahu warnt, dass jede Aggression gegen Israel mit einem Gegenangriff beantwortet wird, während er sich auf 'Herausforderungen an anderen Schauplätzen' vorbereitet.
  • Nach einem mutmaßlichen israelischen Angriff auf iranisches Territorium in Syrien, bei dem hochrangige IRGC-Mitglieder getötet wurden, droht Iran mit Vergeltung.
  • Die USA, vertreten durch Außenminister Blinken und Präsident Biden, bekräftigen ihre 'eiserne' Unterstützung für Israels Sicherheit, während Russland zur Zurückhaltung in der Region aufruft.