NEOS-Oberhofer kritisiert Wiederkehr-Strolz-Vertrag
Anlass für Oberhofers Äußerung in der "Aktuellen Stunde" war eine aus seiner Sicht parteipolitische Besetzung in Tirol. Ex-Landesrat Hannes Tratter (ÖVP) war nämlich am Montag nach einem Auswahlprozess zum Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Neue Heimat Tirol (NHT) bestellt worden, was heftige Kritik der Tiroler Opposition nach sich gezogen hatte. Im Landtag zeigte sich Oberhofer nach wie vor darüber erschüttert und sagte, dass ihn das "wütend" mache, er verliere außerdem "zunehmend die Freude und die Lust an der Politik". "Hannes, ich kann dir in die Augen schauen und ich bin überzeugt, dass du nicht der Bestqualifizierte bist", meinte er in Richtung des Noch-Landtagsabgeordneten Tratter.
Oberhofer sprach in seinem Redebeitrag auch über die "Besetzungspolitik unter Strache und Kurz" (Ex-FPÖ-Vizekanzler und Ex-ÖVP-Kanzler, Anm.), die auch im ÖVP-Untersuchungsausschuss behandelt worden war und meinte: "Ich hätte nicht geglaubt, dass in unserer Republik so etwas noch möglich ist". Dann sei aber der "Fall Tratter" eingetreten und er schlage die "Zeitung auf und lese, dass wir als NEOS auch ein riesen Problem in Wien haben, weil da kommen wir mit dem Matthias Strolz daher als Berater mit einem Vertrag von 30.000 Euro."
Wiederkehr hatte am Dienstag nach massiver Kritik von FPÖ und ÖVP den Vertrag an Strolz, der die Stadt bei der Einrichtung eines "Zentrums für Bildungsinnovation" unterstützen soll, verteidigt. Er habe schließlich "unmittelbar und völlig transparent" dargelegt, wofür Strolz - "ein ausgewiesener Bildungsexperte, der nach dem Ausscheiden aus seiner aktiven Rolle in der Politik intensiv im Bildungsbereich gearbeitet hat" - engagiert werde und was seine Agentur für die geplanten Projekte zur Bildungsinnovation bekommt. Strolz war zuvor bereits für das Bildungsministerium unter Ex-Minister Heinz Faßmann (ÖVP) mit Beratungstätigkeiten beauftragt worden.
Zusammenfassung
- Christoph Wiederkehr (NEOS) für NEOS-Gründer Matthias Strolz in Höhe von bis zu 30.000 Euro führt nun zu Kritik in den eigenen Reihen.
- Es handle sich um ein "Riesenproblem", sagte Tirols NEOS-Chef Dominik Oberhofer dazu am Donnerstag im Landtag.
- Anlass für Oberhofers Äußerung in der "Aktuellen Stunde" war eine aus seiner Sicht parteipolitische Besetzung in Tirol.