Nach Papst-Tod sieben Tage Staatstrauer in Argentinien
Der ultra-liberale Milei hob in seiner Würdigung auch Differenzen zu seinem Landsmann hervor, "die heute nebensächlich erscheinen". Trotz allem sei es für ihn eine Ehre gewesen, "ihn in seiner Güte und Weisheit kennengelernt zu haben".
Bereits kurz zuvor hatte die Präsidentschaftskanzlei in Buenos Aires ein offizielles Kommuniqué veröffentlicht. Darin heißt es: "Der Präsident der Nation steht in diesem traurigen Moment all jenen bei, die dem katholischen Glauben angehören und in dem Heiligen Vater einen spirituellen Führer gefunden haben." Zugleich sprach die Regierung der Familie Bergoglio sowie allen Gläubigen ihr Beileid aus.
Gewürdigt wurde in der Mitteilung auch der "unermüdliche Einsatz zum Schutz des Lebens von der Empfängnis an" von Papst Franziskus, weiters sein "Beitrag zum interreligiösen Dialog sowie seine pastorale Arbeit mit besonderem Fokus auf die Jugend". Hervorgehoben wurde auch seine Entscheidung, "dem Vatikan durch konkrete Gesten während seines Pontifikats mehr Bescheidenheit zu verleihen".
Begegnung im Vatikan voriges Jahr
Präsident Milei hatte Papst Franziskus persönlich am 14. Februar 2024 im Vatikan getroffen. Das Gespräch dauerte rund 70 Minuten und wurde als offen und respektvoll beschrieben. Beide Seiten sprachen unter anderem über die politische und wirtschaftliche Lage Argentiniens. Milei kommentierte das Treffen später dennoch mit den Worten: "Wir haben nicht einmal ein Glas Wasser getrunken."
Präsidentensprecher Manuel Adorni bestätigte am Montag die Entscheidung der Regierung zur Staatstrauer: "Papst Franziskus, Jorge Bergoglio, ist verstorben. Ein spiritueller Führer und Wegweiser für Millionen von Männern und Frauen. Der Präsident der Nation wird sieben Tage Staatstrauer anordnen."
Zusammenfassung
- Nach dem Tod von Papst Franziskus hat Argentinien eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen, die von Präsident Javier Milei angeordnet wurde.
- Präsident Milei traf Franziskus im Februar 2024 im Vatikan zu einem 70-minütigen Gespräch über die Lage in Argentinien.
- Die argentinische Regierung lobte Franziskus für seinen Einsatz für den Schutz des Lebens und den interreligiösen Dialog.