Mosambikaner fliehen vor Unruhen ins Nachbarland Malawi
In einigen Gegenden wurden Kontrollposten aufgestellt, nachdem am Mittwoch bei einer Gefängnisrevolte offiziellen Angaben zufolge mindestens 33 Menschen umgekommen waren und mehr als 1.500 Häftlinge fliehen konnten. Einige wurden danach wieder gefasst.
Inmitten der anhaltenden Unruhen rief der designierte Präsident Daniel Chapo zu Gewaltverzicht und nationaler Einheit auf. Bei seiner ersten öffentlichen Ansprache nach seinem offiziellen Wahlsieg bedauerte Chapo am Freitag die Gewalt bei den Protesten, die Anfang der Woche ausgebrochen waren. Er versprach, dass er nach seiner Amtseinführung Mitte Jänner "der Präsident aller" in dem südafrikanischen Land sein werde.
Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Oktober hatte sich die langjährige Regierungspartei Frelimo die Macht in dem südostafrikanischen Land gesichert. Oppositionsgruppen werfen der Partei Betrug vor. Das Oberste Gericht bestätigte dagegen am Montag den Wahlsieg der Frelimo. Nach Angaben westlicher Beobachter war die Wahl weder frei noch fair. Die Frelimo-Partei regiert das Land bereits seit dem Ende des Krieges gegen die portugiesische Kolonialherrschaft 1975.
Nach Angaben von Aktivisten der Bürgerrechtsorganisation Plataforma Decide sind seit der Entscheidung des Obersten Gerichts 125 Menschen bei den Unruhen umgekommen, seit Ende Oktober sind es demnach bereits 252 Tote.
Zusammenfassung
- Angesichts der anhaltenden Unruhen in Mosambik sind mehr als 2.000 Familien in dieser Woche ins Nachbarland Malawi geflohen.
- Bei den Protesten nach der umstrittenen Wahl im Oktober sind Berichten zufolge bereits viele Dutzend Menschen getötet worden, während der designierte Präsident Daniel Chapo zu Gewaltverzicht aufruft.
- Seit Ende Oktober sind 252 Menschen bei den Unruhen gestorben, wobei Oppositionsgruppen der Regierungspartei Frelimo Wahlbetrug vorwerfen.