Mönchsdemo gegen Militärjunta in Myanmar
Das Militär hatte Anfang Februar die Macht in Myanmar an sich gerissen. Die bis dahin amtierende De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde entmachtet und seither mit einer Reihe von strafrechtlichen Anschuldigungen überzogen. Seit dem Putsch wurden nach UNO-Angaben mehr als 1.100 Menschen bei gewaltsam aufgelösten Protesten durch die Sicherheitskräfte getötet worden. Mehr als 8.400 Menschen wurden festgenommen.
"Wir müssen es riskieren zu protestieren, da wir jederzeit verhaftet oder erschossen werden können. Wir sind in unseren Klöstern nicht mehr sicher", sagte einer der demonstrierenden Mönche der AFP. Im überwiegend buddhistisch geprägten Myanmar gelten die Mönche als moralische Instanz. Schon in der Vergangenheit hatten die Gläubigen Widerstand gegen Militärregierungen organisiert.
2007 führten die Buddhisten landesweit Demonstrationen gegen die damalige Militärjunta an. Die Behörden schlugen die Proteste nieder, zahlreiche Mönche wurden im Zuge der "Safran-Revolution" getötet oder inhaftiert. Der jüngste Putsch hat jedoch eine Spaltung der Mönchsgemeinschaft offenbart. Während einige führende Geistliche dem Militär ihren Segen gaben, unterstützen andere die Demonstranten.
Zusammenfassung
- In Myanmar sind dutzende buddhistische Mönche aus Protest gegen die Militärjunta auf die Straße gegangen.
- Die Gläubigen in orangefarbenen und roten Roben zogen mit Fahnen und Bannern am Samstag durch Myanmars religiöse Hauptstadt Mandalay und forderten die Freilassung politischer Häftlinge.
- Im überwiegend buddhistisch geprägten Myanmar gelten die Mönche als moralische Instanz.