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Mindestens neun Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

Die Hisbollah hat im Verlauf des höchsten jüdischen Feiertags Yom Kippur laut Israel über 300 Geschosse auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. Bei israelischen Luftangriffen auf zwei Dörfer im Libanon wurden nach libanesischen Angaben am Samstag mindestens neun Menschen getötet.

Der Versöhnungstag, der traditionell mit Beten und Fasten begangen wird, und an dem überall in Israel das öffentliche Leben ruht, hatte am Freitagabend begonnen und endete am Samstagabend.

Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, bei einem Angriff auf das mehrheitlich von Schiiten bewohnte Dorf Maaysra in einer christlich dominierten Bergregion nördlich der Hauptstadt habe es fünf Tote und 14 Verletzte gegeben. Bei einem weiteren Angriff auf das mehrheitlich von Sunniten bewohnte Dorf Bardsha südlich der Hauptstadt seien vier Menschen getötet und 14 weitere verletzt worden.

Drohnen abgefangen

Das israelische Militär teilte mit, Drohnen aus dem Libanon abgefangen zu haben. Auch andernorts heulten in Nordisrael wieder die Sirenen. Insgesamt seien seit der Früh rund 40 Geschosse aus dem Nachbarland registriert worden.

Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Die radikalislamische Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon reklamierte mehrere Angriffe für sich.

Hisbollah-Kämpfer hätten "südlich von Haifa die dortige Sprengstofffabrik ins Visier genommen", erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Samstag. Die Hisbollah hatte zuvor die Bewohner Nordisraels aufgerufen, sich von Armeeeinrichtungen in Wohngebieten fernzuhalten.

Zivilisten sollen sich in Sicherheit bringen

Außerdem forderte die israelische Armee die Bewohner von 22 Dörfern im Süden des Libanon dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Betroffen sind Ortschaften, die jüngst bereits Ziel israelischer Angriffe waren und von denen viele schon fast völlig verlassen sind. Das israelische Militär begründete seine Evakuierungsaufrufe mit dem Vorwurf, dass sich in den Dörfern Waffenverstecke der Hisbollah befänden. Die radikalislamische Miliz weist dies zurück.

Seit Freitagabend begehen Menschen in Israel Yom Kippur (Tag der Sühne). Gläubige fasten und erhoffen sich die Vergebung ihrer Sünden. Fernseh- und Radiostationen unterbrechen ihre Sendungen. Geschäfte, Kinos, Bars und Restaurants bleiben geschlossen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Hisbollah hat im Verlauf des höchsten jüdischen Feiertags Yom Kippur laut Israel über 300 Geschosse auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert.
  • Bei israelischen Luftangriffen auf zwei Dörfer im Libanon wurden nach libanesischen Angaben am Samstag mindestens neun Menschen getötet.
  • Außerdem forderte die israelische Armee die Bewohner von 22 Dörfern im Süden des Libanon dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen.