Nikbakhsh zu Kurz-Film: "Das Legerl sehe ich weiterhin"

In der ersten von zwei Dokumentationen über Ex-Kanzler Sebastian Kurz kam auch Investigativ-Journalist Michael Nikbakhsh zu Wort. Vorab sprach er von einem "schönen Legerl", weil er nicht wusste, dass der Film eine Kurz-Doku wird. Was er nun dazu sagt, nachdem er den Film gesehen hat.

"Das Legerl sehe ich weiterhin", so Nikbaksh. Der Investigativ-Journalist sei gefragt worden, ob er in einem Film auftreten wolle, der das politische System in Österreich am Beispiel des Systems Kurz beleuchten wolle. 

Geworden ist es ein Porträt über den ehemaligen Bundeskanzler, in dem "der Porträtierte selbst wirklich viel Raum bekommt". "Wir sehen Sebastian Kurz beim Selbstdarstellen", so Nikbakhsh im PULS 24 Interview. Der Journalist stellt aber auch klar, dass er nicht "inhaltlich verdreht" wurde. Es sei ganz normal, dass es große Teile des Interviews nicht durch den Schnitt schaffen.

Inhaltlich fehlen "ein paar Bausteine" in Kurz' Karriere. "Die Art, wie er Reinhold Mitterlehner als Parteichef quasi weggeputscht hat um die Macht in der ÖVP und dann die Kanzlerschaft anzustreben, das kommt nur sehr oberflächlich rüber". Manipulierte Umfragen, Inseratenkorruption, Postenschacher; "all das kommt zwar vor, als Thema, aber man hat nicht wirklich das Gefühl, dass Sebastian Kurz darauf hart angesprochen wäre", fasste Nikbakhsh zusammen.

Keine "bewusste Propaganda"

Walter Hämmerle, Journalist bei der "Kleinen Zeitung" sah "schöne Porträtaufnahmen", fand aber, dass der Film "eigentlich keine wirkliche Aussage" hat. "Ich würde ihm jetzt nicht quasi bewusste Propaganda unterstellen", meinte der Journalist. Der Film reihe aber Interview an Interview, Anhänger an Anhänger, "dazwischen relativ einsam einige kritische Stimmen auch. In Wirklichkeit hinterlässt er die Zuseher, wenn sie nicht über großes Insiderwissen verfügen, relativ ratlos".

Der Protagonist selbst wird am Mittwoch bei der Premiere auch vor Ort sein.  "Sebastian Kurz war nicht nur während den Interviews gut gelaunt. Er wird auch gut gelaunt sein, wenn er sich den Film anschaut", so das Fazit von Hämmerle. Regisseur Sascha Köllnreitner zeigte sich am Montag im PULS 24 Interview "gespannt", wie Kurz den Film finden werde. 

Für den Journalisten und Kommunikationsberater Josef Votzi war "Kurz - der Film" eine "Selbstdarstellung mit Zwischenrufen". Man würde den Helden bei seinen Erfolgen beobachten können. Und "es gibt einen Helden im Film, das ist Sebastian Kurz".

ribbon Zusammenfassung
  • In der ersten von zwei Dokumentationen über Ex-Kanzler Sebastian Kurz kam auch Investigativ-Journalist Michael Nikbakhsh zu Wort.
  • Vorab sprach er von einem "schönen Legerl", weil er nicht wusste, dass der Film eine Kurz-Doku wird.
  • Der Investigativ-Journalist sei gefragt worden, ob er in einem Film auftreten wolle, der das politische System in Österreich am Beispiel des Systems Kurz beleuchten wolle. 
  • "Wir sehen Sebastian Kurz beim Selbstdarstellen", so Nikbakhsh im PULS 24 Interview.
  • Walter Hämmerle, Journalist bei der "Kleinen Zeitung" sah "schöne Porträtaufnahmen", fand aber, dass der Film "eigentlich keine wirkliche Aussage" hat.