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Mehrere Tote durch russischen Beschuss von Kleinstadt

Mehrere Zivilisten sind am Sonntag durch russischen Beschuss der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka getötet worden.

Wie Präsidentenberater Andrij Jermak auf Twitter mitteilte, wurden 16 Wohnblöcke, acht Häuser, ein Kindergarten und ein Verwaltungsgebäude in der Kleinstadt beschädigt. Sechs Menschen seien gestorben, acht weitere verletzt worden. Indes gab es in einer russischen Militäreinrichtung der strategisch bedeutenden Stadt Melitopol mehrere Explosionen.

Kostjantyniwka sei zwei Mal von Raketen des Typs S-300 getroffen worden, so Jermak. Zuvor hatte er von Streumunition und Mehrfachraketenwerfern gesprochen. Der Chef der ukrainischen Militärverwaltung für die Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, sagte, dass die russischen Raketen das Zentrum der Stadt getroffen hätten. Zu Friedenszeiten hatte die Industriestadt etwa 70.000 Einwohner.

Explosionen in Melitopol

Die Explosionen in Melitopol ereigneten sich in einer Eisenbahnremise, die von den Besatzern für Reparaturen und als Treibstoff- und Munitionslager genützt werde, sagte der gewählte Bürgermeister der Stadt, Iwan Fedorow. Schon bei einem Angriff am Montag sei das Dach des Lagers beschädigt worden. Dutzende Soldaten seien eliminiert worden, so Fedorow. Der Lokalpolitiker äußerte sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform im ukrainischen Fernsehen. "Gegen 9.30 Uhr wurden mindestens sechs Explosionen in der derzeit besetzten Stadt Melitopol vernommen", so Fedorow. Alle Explosionen hätten sich auf dem Eisenbahngelände ereignet. Es sei noch unklar, welche Verluste der Feind durch die Explosionen am Sonntag erlitten habe.

Melitopol ist von zentraler Bedeutung für den Erhalt der russischen Landbrücke zur besetzten Krim. Nach Einschätzung von Militärexperten könnte der wichtige Verkehrsknotenpunkt in der Region Saporischschja das Ziel der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive sein. Durch eine Einnahme der Stadt wäre nämlich die Straßen- und Bahnverbindung zwischen der russisch besetzten Ostukraine und der bereits im Jahr 2014 illegal annektierten Halbinsel Krim gekappt. Damit wäre die Versorgung der westlich von Melitopol stationierten russischen Truppenteile massiv erschwert und nur noch auf dem Seeweg oder die stark exponierte Kertsch-Brücke möglich.

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ribbon Zusammenfassung
  • Mehrere Zivilisten sind am Sonntag durch russischen Beschuss der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka getötet worden.
  • Es wurden 16 Wohnblöcke, acht Häuser, ein Kindergarten und ein Verwaltungsgebäude in der Kleinstadt beschädigt.