APA/ROBERT JAEGER

Mattersburg-Bank: Opposition beantragt U-Ausschuss

Die burgenländischen Oppositionsparteien FPÖ, ÖVP und Grüne haben einen Antrag auf Einsetzung eines U-Ausschusses im Landtag eingebracht. Sie streben eine "lückenlose Aufklärung" des Bilanzskandals der Mattersburg-Bank an.

In der Causa um die Commerzialbank Mattersburg hat die Opposition am Montag einen Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Landtag eingebracht. Damit solle eine "lückenlose Aufklärung" auf politischer Ebene erfolgen, betonte ÖVP-Klubobmann Markus Ulram bei einer Pressekonferenz. Die rund 13.500 Geschädigten hätten das Recht zu erfahren, "was mit dem Geld passiert ist".

Fokus auf Rolle des Landes und Geschäftsbeziehungen

Wichtige Punkte in einem U-Ausschuss seien aus Sicht der Opposition die Rolle des Landes Burgenland bei der Prüfung des Mehrheitseigentümers, die Geschäftsbeziehungen des Landes und der Landesunternehmen mit der Commerzialbank sowie die Rolle des kleinen Glückspiels. "Außerdem hat sich gezeigt, dass mit Geschenksannahmen von manchen Personen sehr leger umgegangen wird", sagte Grünen-Klubobfrau Regina Petrik. Die Landtagspräsidentin werde nun dazu aufgefordert, eine öffentliche Ausschreibung über den Verfahrensanwalt für den U-Ausschuss zu machen.

Die "Verquickungen der politischen Kräfte" und die Rolle von Martin Pucher in der politischen Situation werde interessant, betonte FPÖ-Klubobmann Tschürtz. "Die Wirtschaftsprüfer, der Aufsichtsrat - die gesamte Kontrolle hat versagt", meinte er. Auch Fragen rund um die Tätigkeiten Puchers in der Stadt Mattersburg müssten beantwortet werden.

FPÖ sieht "Fragen über Fragen"

Derzeit gebe es noch "Fragen über Fragen", sagte Tschürtz. Insbesondere in Hinblick auf Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und die SPÖ "stellen wir uns heute noch mehr Fragen als zu Beginn", meinte Ulram. Mittlerweile gebe es "sieben Versionen, wie der Landeshauptmann von der Schließung der Bank erfahren hat". Auch die angekündigte Offenlegung der Telefonprotokolle Doskozils sei nicht passiert. Die Prüfberichte über den Mehrheitseigentümer seien nicht offengelegt worden. "Was hat man zu verbergen?", betonte Ulram.

Für die ÖVP werden Markus Ulram und Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas Mitglieder des U-Ausschusses. Für die FPÖ wird Landtagsabgeordneter Alexander Petschnig und für die Grünen Klubobfrau Regina Petrik im Ausschuss sitzen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die burgenländischen Oppositionsparteien FPÖ, ÖVP und Grüne haben einen Antrag auf Einsetzung eines U-Ausschusses im Landtag eingebracht.
  • Sie streben eine "lückenlose Aufklärung" des Bilanzskandals der Mattersburg-Bank an.
  • Die "Verquickungen der politischen Kräfte" und die Rolle von Martin Pucher in der politischen Situation werde interessant, betonte FPÖ-Klubobmann Tschürtz.
  • FPÖ sieht "Fragen über Fragen"