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Massentests: Österreich zahlt um einiges mehr als die Slowakei

Kommende Woche starten Massentests nach dem Vorbild der Slowakei. Bei der Anschaffung der Corona-Schnelltests muss die Regierung allerdings deutlich tiefer in die Tasche greifen als unser östlicher Nachbar.

6,50 Euro das Stück kostet ein Antigen-Test bei einer Bestellung von 4 Millionen Stück laut dem Angebot des Gesundheitsunternehmens Roche Diagnostics, das derzeit in sozialen Medien kursiert. Das Bundesheer hat die Echtheit des Dokuments gegenüber PULS 24 bestätigt. 

3,95 Euro pro Test zahlte die Slowakei bei einer Bestellung von 10 Millionen Antigen-Schnelltests. Unser Nachbar hat allerdings bei einem anderen Unternehmen bestellt.

Das Bundesheer sagt zu den Vorgängen, die Bundesbeschaffungsagentur sei für die Einholung der Angebote zuständig. Diese sammle den Gesamtbedarf, prüfe die Angebote und entscheide sich dann für einen oder mehrere Anbieter. Das Verteidigungsministerium rufe die Bestellung dann nur mehr ab. Das ist am 20. November geschehen, nachdem die Bestellung am 17. November eingegangen ist. Zwei Tage zuvor kündigt Bundeskanzler Sebastian Kurz an, dass das Bundesheer die Massentests in Österreich Anfang Dezember durchführen soll.

Ausgelöst hatte die Diskussion Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, am Montagabend. Dort schrieb er, die ersten sieben Millionen Tests hätten 50 Millionen Euro gekostet. Das geht sich mit dem Angebot von Roche (Beträge in netto) rechnerisch allerdings nicht aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Bundesheer bestätigt gegenüber PULS 24, dass Österreich rund zwei Drittel mehr für die Massentests bezahlt als die Slowakei.
  • 3,95 Euro pro Test zahlte die Slowakei bei einer Bestellung von 10 Millionen Antigen-Schnelltests.
  • Im Bundesheer weist man gegenüber PULS 24 die Verantwortung von sich.
  • Die Bundesbeschaffungsagentur sei für die Einholung der Angebote zuständig. Diese sammle den Gesamtbedarf, prüfe die Angebote und entscheide sich dann für einen oder mehrere Anbieter. Das Verteidigungsministerium rufe die Bestellung dann nur mehr ab.