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Massengräber mit Dutzenden Toten in Libyen

In Libyen hat sich die Internationale Organisation für Migration (IOM) nach dem Fund von zwei Massengräbern mit Dutzenden Toten schockiert gezeigt. Einige der Leichen hätten Schusswunden gehabt, teilte die UN-Organisation mit. Viel zu viele Migranten erlebten Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch, sagte die Leiterin der IOM-Mission in Libyen, Nicoletta Giordano. Mindestens 49 Leichen wurden nach Angaben der Organisation in den beiden Massengräbern entdeckt.

Eines der Gräber habe sich demnach rund 400 Kilometer südlich von Bengasi befunden, ein anderes etwa 1.000 Kilometer südlich der Küste in der Wüste bei Kufra. Dort könnten bis zu 70 Leichen vergraben worden sein. Die Todesumstände und die Nationalitäten der Toten seien unklar, hieß es in einer Mitteilung. Die Gräber seien im Zuge von Polizeidurchsuchungen gefunden worden, dabei seien Hunderte Migranten aus der Hand von Schmugglern befreit worden.

Die Sicherheitslage in Libyen in Nordafrika ist nach Jahren des Bürgerkriegs weiterhin verheerend. Bewaffnete Gruppen, die teils mit staatlichen Stellen zusammenarbeiten, betreiben kriminelle Netzwerke für Menschenhandel, in denen Migranten, Flüchtlinge und Asylbewerber systematisch ausgebeutet werden. Immer wieder gibt es Berichte über schwerste Menschenrechtsverletzungen, darunter unrechtmäßige Tötungen, gewaltsame Rekrutierung, Zwangsarbeit und Menschenhandel zu sexuellen Zwecken.

Zusammenfassung
  • Die Internationale Organisation für Migration zeigte sich schockiert über den Fund von zwei Massengräbern in Libyen mit mindestens 49 Leichen, einige davon mit Schusswunden.
  • Die Gräber wurden im Rahmen von Polizeidurchsuchungen entdeckt, wobei Hunderte Migranten aus der Hand von Schmugglern befreit wurden.
  • Libyen leidet weiterhin unter einer verheerenden Sicherheitslage, in der kriminelle Netzwerke Migranten systematisch ausbeuten und schwerste Menschenrechtsverletzungen begehen.