Marokkos Marine fing 56 Migranten ab
Marokko ist für viele Migranten ein Transitland auf dem Weg nach Europa. Die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln liegen nur etwa 150 Kilometer von der Küste des nordafrikanischen Lands entfernt. Die Route über den Atlantik gilt jedoch wegen starker Strömungen als besonders gefährlich. Die Migranten reisen häufig mit unzureichendem Wasservorrat in überladenen Holzboten, die nicht für die Überfahrt geeignet sind.
Die gefährlichen illegalen Überfahrten aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara nach Spanien nehmen in jüngster Zeit zu. Verstärkte Kontrollen auf der Flüchtlingsroute über das Mittelmeer nach Europa führten zu einem Anstieg der Zahl der Atlantiküberquerungen ab Ende 2019.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 haben dem spanischen Innenministerium zufolge mehr als 7.200 Migranten die Kanarischen Inseln per Boot erreicht. Nach Angaben der spanischen Seerettungsorganisation Caminando Fronteras starben seit Jahresbeginn 778 Menschen bei dem Versuch, die Inseln zu erreichen.
Erst am Montag hatte die marokkanische Küstenwache bekanntgegeben, dass sie fünf senegalesische Migranten nach einem Bootsunglück im Atlantik tot geborgen und 189 weitere gerettet habe. Das Boot sank demnach in marokkanischen Hoheitsgewässern ebenfalls vor der Südküste des Landes.
Marokkanische Behörden zufolge wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 26.000 illegale Einwanderungsversuche unterbunden. Im vergangenen Jahr lag die Gesamtzahl laut Innenministerium bei etwa 71.000.
Zusammenfassung
- Marokkos Marine hat vor der Südküste mehr als 50 Migranten auf einem behelfsmäßigen Boot abgefangen, die vermutlich aus Gebieten südlich der Sahara kamen.
- In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 haben dem spanischen Innenministerium zufolge mehr als 7.200 Migranten die Kanarischen Inseln per Boot erreicht.
- Das Boot sank demnach in marokkanischen Hoheitsgewässern ebenfalls vor der Südküste des Landes.