Kuleba kritisiert Kubicki: "Sucht nach russischem Gas tötet!"
Die Ukraine hat Forderungen von FDP-Vize Wolfgang Kubicki nach einer Öffnung der Ostseepipeline Nord Stream 2 scharf kritisiert. "Die Forderungen einiger deutscher Politiker, Nord Stream 2 für eine kurze Zeit zu starten und später zu schließen, sind völlig irrational", schrieb Außenminister Dmytro Kuleba am Freitag auf Twitter. "Das ähnelt einer Drogensucht, wenn jemand sagt: "Nur noch ein letztes Mal!"", kritisierte Kuleba. "Die Sucht nach russischem Gas tötet!"
https://twitter.com/DmytroKuleba/status/1560546567496650754?cxt=HHwWhMC-sbi1lqgrAAAA
Kubicki hatte in einem ebenfalls am Freitag veröffentlichten Bericht gefordert: "Wir sollten Nord Stream 2 jetzt schleunigst öffnen, um unsere Gasspeicher für den Winter zu füllen". Er sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) weiter, es gebe "keinen vernünftigen Grund, Nord Stream 2 nicht zu öffnen".
Kritik von Parteikolleg:innen
Damit handelte sich Kubicki postwendend Kritik bei seinen Parteikolleg:innen ein. Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wandte sich gegen den Vorstoß ihres Parteifreunds. "Nord Stream 2 ist tot. Es darf keine Unterstützung von russischen Kriegsverbrechen geben", sagte sie dem "Spiegel". Diese Äußerungen stießen auch in Deutschland auf Kritik, unter anderem von Grünen-Chef Omid Nouripour.
Die Inbetriebnahme der fertig gebauten Pipeline Nord Stream 2 wurde von der Bundesregierung angesichts von Russlands Krieg gegen die Ukraine auf Eis gelegt. Über Nord Stream 1 liefert Russland derzeit nur rund 20 Prozent der möglichen Menge. Moskau macht technische Gründe dafür verantwortlich und westliche Sanktionen dafür verantwortlich. Die Bundesregierung hält diese Gründe für vorgeschoben.
Zusammenfassung
- Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba kritisierte den FDP-Vize Wolfgang Kubicki. Kubicki forderte am Freitag, die Pipeline Nord Stream 2 "schleunigst" in Betrieb zu nehmen.