Kritik an Maßnahmenpaket "ohne Budget" nach Frauenmorden
Nach der Serie an Frauenmorden haben die zuständigen Minister am Montag ein Maßnahmenpaket gegen die Gewalt in der Privatsphäre präsentiert. Künftig soll der Datenaustausch zwischen den einzelnen Einrichtungen verbessert, die Fallkonferenzen verstärkt und die Tatmotive besser durchleuchtet werden. Zudem soll jede Polizeiinspektion in ganz Österreich über speziell ausgebildete Präventionsbeamte verfügen, kündigte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) an.
Budget für den Opferschutz gibt es allerdings keines, was kritisiert wird. Frauenschutzorganisationen waren auch nicht zum Gipfel am Montag geladen. Frauenring, autonome Frauenhäuser und die Wiener Interventionsstelle hatten im Vorfeld 230 Millionen Euro und die Schaffung von 3.000 Arbeitsstellen für den Opferschutz verlangt.
Sicherheitsgipfel: Maßnahmen und Kritik im Überblick
Kritik
Die Motivforschung könne man sich sparen, so der Frauenring, denn Frauen würden meist nach einer Trennung getötet oder Opfer von Gewalt. Das würden viele Männer nicht verkraften. Es sei eine Machtfrage, die in jeder Kultur vorkomme. Der Ausbau der Fallkonferenzen wurde zwar gelobt, der Schutz der Kinder sei allerdings nicht berücksichtigt worden, so Maria Rösslhumer von der autonomen Frauenhäusern. Es handle sich um ein Maßnahmenpaket ohne Budget.
Auch die geplante Männerkampagne von Sozialminister Wolfgang Mückstein wurde bemängelt. "Kampagnen mit Plakaten werden es hoffentlich nicht sein. Ich glaube nicht, dass sich ein Mann, der seine Frau umbringt von Plakaten abschrecken lässt", so Andrea Brem, Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser.
Brem: "Das Wichtigste, dass man das Problem des Datenschutzes klärt"
Andrea Brem, Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser, spricht mit PULS 24 Anchor René Ach über die angekündigten Maßnahmen zur Gewaltprävention und was in dem Bereich dringend nötig wäre.
Vorsitzende Frieben zur Kundgebung des österreichischen Frauenrings
Klaudia Frieben, Vorsitzende des österreichischen Frauenrings, spricht im Interview mit PULS 24 Reporterin Joesphine Roeck über die Kundgebung des österreichischen Frauenrings.
Zusammenfassung
- Nach der Serie an Frauenmorden haben die zuständigen Minister am Montag ein Maßnahmenpaket gegen die Gewalt in der Privatsphäre präsentiert.
- ünftig soll der Datenaustausch zwischen den einzelnen Einrichtungen verbessert, die Fallkonferenzen verstärkt und die Tatmotive besser durchleuchtet werden.
- Zudem soll jede Polizeiinspektion in ganz Österreich über speziell ausgebildete Präventionsbeamte verfügen, kündigte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) an.
- Budget für den Opferschutz gibt es allerdings keines, was kritisiert wird. Hilfsorganisationen waren auch nicht zum Gipfel am Montag geladen.
- . Frauenring, autonome Frauenhäuser und die Wiener Interventionsstelle hatten im Vorfeld 230 Millionen Euro und die Schaffung von 3.000 Arbeitsstellen für den Opferschutz verlangt.
- Die Motivforschung könne man sich sparen, so der Frauenring, denn Frauen würden meist nach einer Trennung getötet oder Opfer von Gewalt. Das würden viele Männer nicht verkraften. Es sei eine Machtfrage, die in jeder Kultur vorkomme.