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Krawalle bei Anti-Regierungsprotesten in Albanien

Tausende Menschen sind am Donnerstag in der albanischen Hauptstadt Tirana gegen Ministerpräsident Edi Rama auf die Straße gegangen. Die Regierungsgegner beschuldigen Rama der Korruption und fordern seinen Rücktritt. Wütende Demonstranten bewarfen das albanische Regierungsgebäude und das Büro eines Bürgermeisters, der Ramas Sozialistischer Partei angehört, mit Brandsätzen. Die Feuer wurden gelöscht, Berichte über Verletzte gibt es vorerst nicht.

Die Regierungsgegner fordern die Freilassung von Ex-Ministerpräsident Sali Berisha. Der Oppositionsführer steht wegen Verdachts auf Korruption unter Hausarrest. "Albanien ist das einzige Land in Europa, in dem der Oppositionsführer ohne jegliche Fakten oder Beweise unter politischem Arrest steht", sagte Berisha per Videoverbindung. "Edi Rama will ein Albanien ohne Albaner, ohne Opposition und ohne Gerechtigkeit."

Die Staatsanwaltschaft hat noch nicht entschieden, ob sie formell Anklage gegen Berisha erheben wird. Berisha streitet alle Vorwürfe ab und bezichtigt Rama der Rache, um Gegner zum Schweigen zu bringen. Rama seinerseits die Anschuldigungen zurück.

Berisha hatte seine Anhänger zu zivilem Ungehorsam aufgerufen, um die Regierung zu zwingen, Neuwahlen abzuhalten. Edi Rama ist seit 2013 an der Macht und hat seither alle Parlaments- und Kommunalwahlen gewonnen.

ribbon Zusammenfassung
  • Tausende Menschen protestierten am Donnerstag in Tirana gegen Ministerpräsident Edi Rama und warfen ihm Korruption vor. Sie fordern seinen Rücktritt.
  • Die Demonstranten warfen Brandsätze auf Regierungsgebäude und das Büro eines Bürgermeisters. Es gibt keine Berichte über Verletzte.
  • Die Regierungsgegner verlangen die Freilassung von Ex-Ministerpräsident Sali Berisha, der wegen Korruptionsverdachts unter Hausarrest steht. Berisha behauptet, der Hausarrest sei politisch motiviert.