Krankenversicherungsbeiträge sinken bis zu 2.500 Euro Lohn
Konkret sehen die Entlastungsschritte laut am Nachmittag vom Finanzministerium auf Anfrage der APA übermittelten Daten folgendermaßen aus: 1,7 Prozentpunkte weniger gibt es bis 1.100 Euro, 1,5 Prozentpunkte bis 1.800 Euro, 1,4 Punkte bis 1.900 Euro, 1,12 Punkte bis 2.000, ein Punkt bis 2.100, 0,8 bis 2.200, 0,6 bis 2.300, 0,4 bis 2.400 und schließlich 0,2 bis 2.500. Aktuell liegen die KV-Beiträge in Österreich bei 7,55 Prozent der Beitragsgrundlage.
Im Pensionistenverband reagierte man mit "gemischten Gefühlen". Dass nun die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) mit weniger Beitrags-Einnahmen konfrontiert sei, könne nur dann akzeptiert werden, wenn garantiert sei, dass die Mindereinnahmen der ÖGK in vollem Umfang ausgeglichen werden, forderte Präsident Peter Kostelka.
ÖGK-Obmann Andreas Huss begrüßt zwar eine Entlastung niedriger Einkommen, lehnt aber die dafür gewählte Senkung der Krankenversicherungsbeiträge ab. Das habe "direkt durchschlagende Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem. Von den Beitragseinnahmen hängen Regelungen in der Krankenhausfinanzierung und der Gesamtverträge mit der Ärztekammer zusammen. Insgesamt schwächt diese Maßnahme damit das Gesundheitssystem als Ganzes, mitten in einer Gesundheitskrise wohl die schlechteste Idee, die man als Regierung umsetzen kann", sagte Huss in einer Aussendung. Außerdem geht er davon aus, dass das Vorhaben vor dem Verfassungsgerichtshof scheitern werde, weil damit das Versicherungsprinzip ausgehebelt werde.
Zusammenfassung
- Das Finanzministerium hat Montagnachmittag einen Pfad zur Senkung der Krankenversicherungsbeiträge vorgelegt.
- Die Reduktion beträgt maximal 1,7 Prozentpunkte und schleift sich bis 0,2 Prozentpunkte bei Einkommen von 2.500 Euro ein.
- ÖGK-Obmann Andreas Huss begrüßt zwar eine Entlastung niedriger Einkommen, lehnt aber die dafür gewählte Senkung der Krankenversicherungsbeiträge ab.