Katastrophen-Versicherung: Sollen nun Private zahlen?
Am Wochenende sprach der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser von Unwettern "enormen Ausmaßes", das man so noch nicht kannte. Die Unwetter-Schäden verursachen hohe Kosten, Versicherungsverbände sehen die Schäden deshalb als schwer versicherbar.
Der Verband der Versicherungen und die Steirische Wirtschaftskammer fordern nun eine Katastrophen-Pflichtversicherung, gekoppelt an die Brandschutzversicherung. Für Konsument:innen soll das 15 bis 20 Euro im Monat an Mehrkosten verursachen. Dafür müsste zudem das Versicherungsvertragsgesetz geändert werden.
Gesetzesanhebung der Deckungssummen?
Die Arbeiterkammer (AK) warnt davor, dass der Katastrophenschutz so auf Privatpersonen abgewälzt wird. Außerdem seien nicht alle Regionen durch Hochwasser gefährdet, so AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Sie rät Konsument:innen, die Deckungssummen der eigenen Versicherung zu überprüfen. Die Politik könne sich Betragsgrenzen im Versicherungsschutz anschauen, ob diese passend sind oder nicht – diese könnten gegebenenfalls gesetzlich angehoben werden.
Politik verweist auf Katastrophenfonds
Laut Nachfrage von "Ö1" ist von der Politik keine Gesetzesänderung angedacht. Finanzminister Magnus Brunner verwies auf den "sehr gut dotierten Katastrophenfonds". Über "Nachschärfungen" könne man reden, auch Bundeskanzler Karl Nehammer könne sich das "wenn nötig" vorstellen.
Das Justizministerium verwies darauf, dass "die Gemeinschaft" helfen müsse, um die Klimakrise zu stoppen und deren finanziell und emotional belastende Folgen abzuwenden.
Zusammenfassung
- Nach den Unwettern in Süd-Österreich wird über zukünftige Maßnahmen zu deren Bewältigung diskutiert.
- Versicherungen wollen einen Pflichtversicherung - die Arbeiterkammer warnt davor, dass so der Katastrophenschutz privatisiert werden soll.
- Die Politik verweist auf den Katastrophenfonds.
- Konsumentschützer raten der Politik zu einer Prüfung und Anhebung der Deckungssummen.