Karmasin-Prozess: Kronzeugin Beinschab sagt aus
Vorgeworfen werden Karmasin schwerer Betrug sowie wettbewerbsbeschränkende Maßnahmen. Um ihre Rolle in der ÖVP-Umfrageaffäre geht es bei dieser Verhandlung noch nicht.
Karmasin soll sich nach ihrem Ausscheiden aus der Politik widerrechtlich Bezugsfortzahlungen erschlichen haben, indem sie Bediensteten des Bundeskanzleramts verschwieg, dass sie ihre selbstständige Tätigkeit nach ihrer Amtszeit als Familienministerin nahtlos fortsetzte. Inkriminiert sind 78.589,95 Euro.
Manipulierte Angebote für Studien
Der zweite Anklagekomplex betrifft drei Studien für das Sportministerium, für die Karmasin nach ihrem Ausscheiden aus der Politik den Zuschlag erhielt, indem sie laut Anklage zwei Mitbewerberinnen - darunter ihre frühere Mitarbeiterin Sabine Beinschab - dazu brachte, "von ihr inhaltlich vorgegebene und mit ihr vorab inhaltlich abgesprochene Angebote an die Auftraggeber zu übermitteln, um sicherzustellen, dass die ihr zuzurechnende Karmasin Research & Identity GmbH die Aufträge bekommen würde" (Anklageschrift).
Gegen Beinschab wurde in diesem Zusammenhang das Verfahren eingestellt, sie bekam von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Kronzeuginnen-Status zugestanden. Das Verfahren gegen die zweite Meinungsforscherin wurde diversionell erledigt, laut WKStA hat sie bereits gemeinnützige Leistungen erbracht.
Zusammenfassung
- Beim Betrugsprozess gegen Ex-Familienministerin Sophie Karmasin ist am Donnerstag die Meinungsforscherin Sabine Beinschab als Kronzeugin geladen.
- Vorgeworfen werden Karmasin schwerer Betrug sowie wettbewerbsbeschränkende Maßnahmen.