Nehammer: "Energieversorgungssicherheit für den Winter ist gegeben"
Das u.a. von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) ausgegebene Ziel, bis zur Heizsaison die heimischen Gaslager zu 80 Prozent zu füllen, wurde laut Nehammer erreicht. Man habe den Füllstand schneller erreicht, "als wir eigentlich gehofft haben", erklärte er in einem Statement gegenüber PULS 24. Die Gasspeicher in Österreich seien nun zu 80,37 Prozent gefüllt. Die von Österreich angestrebte strategische Reserve von 20 TWh soll bis zum 1. November eingelagert sein.
Mit Ausbruch des Krieges sei das Misstrauen groß gewesen, dass die Bundesregierung dieses Ziel erreiche. "Und allen die daran mitgewirkt haben, ist es tatsächlich gelungen. Das heißt, die Energieversorgungssicherheit für den Winter ist gegeben."
Russische Abhängigkeit reduziert
Und es sei noch etwas Anderes erreicht worden: "Wir haben die Abhängigkeit von russischem Gas von 80 Prozent auf 50 Prozent reduziert." Österreich werde sich weiter nicht von Russland erpressen lassen sondern "unsere Abhängigkeit reduzieren und damit unsere Unabhängigkeit zurückgewinnen".
Alles für Österreich?
Bereits vergangene Woche fragte PULS 24 beim Ressort von Gewessler nach, ob die angegebenen Lagermengen auch die Mengen von Staaten wie etwa Deutschland und Italien inkludieren? "Im Ernstfall könne die Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) darüber verfügen."
Österreich hat im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sehr große Gasspeicher. Wenn sie zur Gänze befüllt sind, entspricht das ungefähr einem Jahresbedarf, der bei 90 TWh liegt. Allerdings ist nur ein Teil des in Österreich eingelagerten Gases für den österreichischen Markt reserviert. Laut Carola Millgramm, Leiterin der Gasabteilung der E-Control, ist "gut die Hälfte" für den Verbrauch in Österreich gedacht. Genaue Zahlen soll es spätestens Anfang November geben, sagte sie im "ORF-Morgenjournal". Dazu gehört jedenfalls die strategische Reserve, die von Österreich für den Verbrauch in Österreich eingelagert wird. Bisher liegen 7 TWh bereits in den Speichern, Österreich hat aber laut Ministerium bereit so viel Gas beschafft, dass die Einlagerung von 20 TWh bis zum 1. November gesichert sei. Auch der Speicher der OMV sei inzwischen zu 97 Prozent befüllt.
Gewessler: "Lage weiterhin angespannt"
Auch Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) verweist darauf, dass Österreich seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen reduzieren müsse. Auch wenn Österreich nun einen guten Sicherheitspolster für den Winter habe, "bleibt die Lage weiterhin angespannt", da Russland "kein verlässliches Gegenüber" sei und Präsident Wladimir Putin bewusst Unsicherheit schüre und die Preise treibe.
Auch die Turbulenzen um Gaslieferungen über Österreich nach Italien, die am Wochenende bekannt wurden, haben die Versorgungslage in Österreich nicht verschlechtert.
Zusammenfassung
- Das u.a. von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) ausgegebene Ziel, bis zur Heizsaison die heimischen Gaslager zu 80 Prozent zu füllen, wurde laut Nehammer erreicht.
- Man habe den Füllstand schneller erreicht, "als wir eigentlich gehofft haben", erklärte er in einem Statement gegenüber PULS 24.
- Und es sei noch etwas Anderes erreicht worden: "Wir haben die Abhängigkeit von russischem Gas von 80 Prozent auf 50 Prozent reduziert."
- Mit Ausbruch des Krieges sei das Misstrauen groß gewesen, dass die Bundesregierung dieses Ziel erreiche.
- "Und allen die daran mitgewirkt haben, ist es tatsächlich gelungen. Das heißt, die Energieversorgungssicherheit für den Winter ist gegeben."