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Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter

Rund vier Monate nach Ausbruch des Gaza-Kriegs gehen die Gefechte zwischen israelischen Soldaten und der Terrormiliz Hamas ungebrochen weiter. Sowohl in Gaza-Stadt im Norden als auch in Khan Younis im Süden dauerten die Kämpfe am Sonntag an. Nach palästinensischen Angaben sind in den letzten 24 Stunden mindestens 127 Menschen ums Leben gekommen.

In Khan Younis stürmten israelische Truppen hat nach Angaben der Armee eine Ausbildungsstätte der Hamas. Dort hätten sich Kämpfer der militanten Palästinenserorganisation auf den Angriff auf Israel vom 7. Oktober vorbereitet. Die Einrichtung habe über Modelle israelischer Militärstützpunkte, gepanzerter Fahrzeuge sowie Zugangspunkten zu Kibbuzen verfügt, hieß es.

Soldaten durchsuchten demnach auch das Büro von Mohammad Sinwar, einem hochrangigen Kommandanten des bewaffneten Flügels der Hamas, den Ezzedine al-Qassam-Brigaden. Desen Bruder ist Yahja Sinwar, der als Drahtzieher des Großangriffs auf Israel vom 7. Oktober gilt. Bei der Razzia auf dem Gelände hätten die Streitkräfte mehrere Kämpfer durch Scharfschützen, Panzerbeschuss und Luftangriffe "neutralisiert", erklärte die Armee.

Laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sind inzwischen 17 der 24 Kampfbataillone der Hamas-Miliz ausgeschaltet worden. Die übrigen seien größtenteils im südlichen Gazastreifen – einschließlich Rafah an der ägyptischen Grenze. "Wir werden uns auch um sie kümmern", kündigte Netanyahu laut einer Mitteilung seines Büros an.

Rafah ist ein Sammelbecken für Hunderttausende palästinensische Zivilisten, die aus ihren Häusern im Gazastreifen geflohen sind und in der Grenzstadt Zuflucht gesucht haben. Ein israelischer Insider sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass sich das Militär mit Ägypten abstimmen und nach Wegen suchen werde, wie sich die meisten Flüchtlinge nach Norden in Sicherheit bringen könnten, bevor es zu einem Bodeneinsatz in Rafah komme. Palästinenser berichteten von israelischem Panzerbeschuss und Luftangriffen, wobei zwei Mädchen in einem Haus getötet worden seien.

Die seit 2007 in Gaza herrschende und vom Iran unterstützte Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel begonnen. Kämpfer der Hamas drangen in israelische Städte und Kibbuzim ein, Raketen gingen in Israel nieder. Laut israelischen Angaben wurden 1.200 Menschen getötet. Überdies wurden damals 253 Personen in den Gazastreifen verschleppt, von denen noch mehr als 130 in Geiselhaft ausharren.

Ihre mögliche Freilassung durch die Hamas ist eines der Themen, die in den von Ägypten und Katar vermittelten und von den USA unterstützten Verhandlungen zur Sicherung eines Waffenstillstands diskutiert werden. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi empfing am Sonntag den französischen Außenminister Stephane Séjourné zu einem Treffen, bei dem Ägypten die gemeinsamen Bemühungen um einen Waffenstillstand und die Bereitstellung humanitärer Hilfe für Gaza betonte.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Kämpfe im Gazastreifen zwischen israelischen Soldaten und der Hamas dauern vier Monate nach Kriegsausbruch an, wobei in den letzten 24 Stunden mindestens 127 Menschen gestorben sind.
  • Laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wurden 17 von 24 Kampfbataillonen der Hamas ausgeschaltet, seit die Organisation im Oktober einen Großangriff auf Israel begonnen hat, bei dem 1.200 Menschen getötet und 253 Personen verschleppt wurden.